Eine Fahrt durch den Urlaubskatalog
Der heutige Tag war wie eine Fahrt durch einen Urlaubskatalog von Norwegen. Strahlend blauer Himmel, warm, aber noch nicht zu heiß und eine fantastische Landschaft. Deswegen gibt es heute mal wieder viele Fotos.
Kurz vor der Abfahrt spricht mich noch ein Niederländer über das übliche Woher und Wohin an. Ca. 50km später trifft man sich auf einem Rastplatz wieder. Sie sind natürlich mit Wohnwagen unterwegs und wollen ebenfalls noch zu den Lofoten.
Die E6 soll heute den ganzen Tag mein Weg sein. Die ersten 90km geht es den Altafjord entlang. Zunächst in einem stetigem Auf und Ab. Ab der „Stelle“, wo die E6 nach Westen abknickt, geht es flach und zügig weiter. Der Verkehr ist den gesamten Tag über angenehm.
Bei einer Pause gesellt sich Daphne Meijer (www.daphnemeijer.nl) aus den Niederlanden zu mir. Sie ist Künstlerin und macht eine fünf monatige Probetour durch Skandinavien und das Baltikum, um dann Anfang nächsten Jahres eine zweijährige Tour nach Asien zu starten. Sie bevorzugt es, wild zu campen und lädt ihr Notebook (welches mittlerweile zur Standardausrüstung eines jeden Radwanderers gehört) in Bibliotheken und Geschäften auf. Einen genauen Plan, wohin, wie weit und überhaupt hat sie nicht. Sie lebt einfach in den Tag hinein und schaut morgens auf die Karte, wo es hingehen könnte. Wir tauschen noch Email-Adressen und Homepages aus und dann geht es für mich weiter.
Gegen fünf (bei Km 103) kommt mir unterwegs ein Radwanderer aus Bonn entgegen. Er ist in Hamburg gestartet und auf dem Weg zum Nordkapp, hat aber nicht genügend Zeit für den Rückweg. Von ihm bekomme ich die Info, daß vor mir noch zwei Kletterpartien liegen, die zweite geht von der Küste auf 400m hoch. Für ein längeres Gespräch habe ich leider keine Zeit. Eigentlich wollte ich heute bis nach Oksfjordhamm und das sind noch über 50km.
Etwas später beginnt der erste Anstieg. Es geht gemäßigt hoch, aber durch die Sonne komme ich ordentlich in’s Schwitzen. Oben wird noch mal eine Pause eingelegt und eine steile Abfahrt bringt mich an den nächsten Fjord, dessen Namen ich leider nicht kenne. Ich schätze, daß ich Oksfjordhamm nicht vor halb neun erreichen werde und als auf dem Gps-Gerät ein mir unbekannter Campingplatz auftaucht, entscheide ich mich, es für heute gut sein zu lassen. Warum soll ich mir diesen Tag durch eine Überanstrengung versauen.