20160826 Abwärts

Eine lange, abwechslungsreiche Strecke mit vielen Bildern

Um 20 vor 7 ging’s los, um dem Berufsverkehr von Cuenca zu entgehen. Das hat auch einigermaßen gut funktioniert, trotzdem sind schon einige unterwegs. Insbesondere Busse. Und wenn die anfahren, dann sieht das so aus.

IMGP8668Das heutige Ziel war eigentlich Pasaje. Laut Track waren es bis dahin ca. 151km. Überrascht war ich deshalb über die Km-Angabe auf dem Verkehrsschild. Bis nach Tarqui war es übrigens kein großes Vergnügen, auf der E35 zu fahren. Wieder viel Verkehr und viele Abgase.

IMGP8669Ab Tarqui wurde es dann deutlich ruhiger, dafür die Straßenverhältnisse schlechter. Aber es gab noch was völlig neues: Es war einfach mal flach bzw. nur gaaaanz leicht ansteigend.

IMGP8670Immer wieder aufgerissener Teer und Schotter- und Sandpassagen. Insgesamt war die Gegend auch eher ärmlich. Hauptsächlich wird hier Milch produziert. Entlang der Straße waren auch ein paar Stände aufgebaut, an denen ein komplettes Schwein mit einem Bunsenbrenner geröstet wurde und zum Verzehr verkauft wurde. Habe leider kein Bild davon 🙁

IMGP8671Aber es gab auch wieder ein paar schöne Ausblicke. Hier kurz nach dem höchsten Punkt (2761NN) und der Beginn einer langen Abfahrt, auf der ich eine Maximalgeschwindigkeit von knapp 72km/h erreicht habe.

IMGP8672Auch die Autos fuhren auf dieser Strecke schneller als sonst, was manche aber nicht davon abhält, ein kleine Kuhherde über die Straße zu führen.

IMGP8673Statue am Ortseingang von Girón.

IMGP8674Am morgen habe ich leider versäumt, noch mal das Internet im Hostel zu nutzen, was mich eine lange Zeit ziemlich beschäftigt hat. Deswegen hatte ich mich unterwegs nach einer Internetmöglichkeit umgeschaut. Leider war der Versuch hier, eine Verbindung zu bekommen nicht von Erfolg gekrönt.

IMGP8675Vermutlich Schulbeginn, Vielleicht 100 gleichgekleidete Kinder in Reih und Glied.

IMGP8677Eine andere Statue, die den landwirschaftlichen Charakter den Gegend bestätigt.

IMGP8679Je weiter tiefer (so bei 1000NN) ich kam, desto karger wurde die Gegend. So karg bis quasi nur noch Sand, Staub und Steine übrig geblieben sind.

IMGP8682Hier und da zwar Asphalt, aber auch der mit Schlaglöcher durchsäht. Das machte die Abfahrt zwar kurzweiliger, aber langwieriger.

IMGP8683Kurz nach diesem Schild kam immer wieder so ein Schotter-Sand-Passage

IMGP8684Und nach so einem Schild lagen vermehrt Steine auf der Straße, die rechts vom Berg heruntergefallen waren. Die Straße war auf vielen Km schon ein kleines Abenteuer für sich.

IMGP8686Irgendwann kam links der Rio Jubones hinzu. Nicht so lustig war der Gegenwind, der das enge Tal hinauf kam. Auf manchen Passagen wäre ich hoch schneller als runter gewesen.

IMGP8687Überhaupt wurde die „Straße“ einfach mal durch Gebirge getrieben. Mal war eher gelbliches,

IMGP8688kurz darauf eher rötliches Gestein zu sehen.

IMGP8689Interessant fand ich diese Situation: Rechts am Straßenrand ein katholischer Schrein. Den wollte ich gerade fotografieren, als ein LKW anhält, der Fahrer zum Schrein geht, kurz gebetet hat und eine Kelle voll Wasser auf seinen LKW geschüttet hat. Scheinbar hat die Straße nicht den besten Ruf.

IMGP8690Ein paar Meter weiter auf der gegenüberliegenden Seite vom Fluß ein christlicher Spruch mit Steinen oder Farbe auf den Hang gschrieben. Vielleicht kann das ja mal jemand übersetzen (lassen).

IMGP86922-3 Mal habe ich heute jemanden gesehen, der eine rötlich-braune Frucht auf dem Boden zum trocknen verteilt hat. Um welche Frucht es sich dabei handelt, weiß ich leider nicht. Nachfragen hätte vermutlich auch keinen Sinn gehabt.

IMGP8693Weiter unten im Flußlauf wird ein Wasserkraftwerk gebaut. Da auch ein Tunnel in unmittelbarer Nähe durch den Fels getrieben wurde, wird vermutlich die aktuelle Straße irgendwann mal unter Wasser stehen.

IMGP8694Knapp unter 800NN begann dann die Vegetation wieder und es wurde zunehmend schwüler. Hat mich stark an Südostasien erinnert.

IMGP8695In den Hängen haben sich auch immer wieder Nebel verfangen.

IMGP8699Dieser fahrende Obst- und Gemüseladen entsorgt mal seinen Abfall. Dabei ist mir aufgefallen, dass seit langer Zeit keinerlei Läden vorhanden waren.

IMGP8700Wo es wärmer ist, da wachsen auch wieder Blumen. Gerade diese Art von Blumen haben mich an Südostasien erinnert.

IMGP8701So bei 500NN war es dann so schwül, dass die Straße teilweise nass war.

IMGP8705Auf meinem bisherigen Weg durch Ecuador standen immer wieder große Schilder mit Abbildungen von akademischen Berufen. Inwieweit diese Schilder in einer Gegend, die vom Bananenanbau lebt, etwas bewirken können, ist fraglich.

IMGP8706Luftfeuchtigkeit zum greifen nahe.

IMGP8709Auch die Bushaltestellen waren deutlich einfacher gehalten.

IMGP8710Er hat lange auf sich warten lassen, aber dann war er doch noch da.

IMGP8711Überquerung des Rio Jubones.

IMGP8713Auf einen der unzähligen kleinen Anstiege hat mich dieser LKW so mit Ach und Krach überholt. Auf der anschließenden kurzen Abfahrt konnte ich dann wiederum vorbei ziehen. Immerhin gab’s einen weiteren „Daumen hoch“ vom Fahrer.

IMGP8716So langsam neigt sich die E59, auf der ich fast den ganzen Tag gefahren bin, dem Ende zu.

IMGP8717Kurz vor Pasaje habe ich die E59 dann verlassen, um in der Stadt eine Unterkunft zu finden. Ein erstmals mulmiges Gefühl hat mich beim hineinfahren in die Stadt begleitet. Selbst die kleinen MicroMercados waren allesamt mit Gittern gesichert. Spricht jetzt nicht für die Sicherheit der Stadt.

IMGP8718Aber das Stadtzentrum sah dann wieder ähnlich aus, wie die anderen Städte, in denen ich bisher gewesen bin. Ein Wachmann hat mir, aufgrund meines suchenden Blickes, seine Hilfe angeboten und mir den Weg zum Hotel Internacionale gewiesen. Das Zimmer ist auf jeden Fall akzeptabel und ein eigenes Bad ist auch dabei.

IMGP8719Nach einer erfrischenden Elektrodusche habe ich dann noch ein paar Lebensmittel eingekauft. Dabei kam mir die Stadt, zumindst im Zentrum, dann viel freundlicher vor. Wenn man mal in die Läden schaut, dann sieht man ordentlich eingerichtete und saubere Verkaufsflächen, wie man sie auch bei uns kennt. Ist halt nur die Fassade und der Dreck auf der Straße, der das Stadtbild auf den ersten Blick so unfreundlich erscheinen lässt. Trotzdem werde ich froh sein, wenn ich morgen hier raus bin.

Noch was zum Profil: Es mag auf den ersten Blick ein einfacher Tag gewesen zu sein. Allerdings haben sich auf der Strecke knapp 1200hm aufwärts versteckt, die immer wieder das Laktat schmerzhaft in die Beine getrieben haben. Dazu kam der häufig nicht einfache Untergrund, der Wind und später ein schwül-warmes Wetter mit ca. 25°C. War also irgendwie doch wieder ein anstrengender Tag.

20160826

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Eine Antwort zu 20160826 Abwärts

  1. gvomhau sagt:

    Zu den Früchten: Könnte sich um Kaffekirschen handeln, aus denen dann die Kaffeebohnen geschält werden.

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