und 90 gemachte Bilder sprechen für einen guten Tag.
Eine schöne, ruhige, einfache und stressfreie Etappe liegt hinter mir und im Gegensatz zum Himmel hat sich mein Gemüt deutlich aufgehellt. Für uns ging es meistens auf einer kleinen, kaum befahrenen Straße an diesem Fluß mal mehr, mal weniger nah entlang.
Größere Städte lagen heute keine am Weg. Lediglich am Anfang und am Ende waren wir in Städten. Ansonsten ging es durch viele kleine Dörfer.
Ebenfalls am Weg lagen zum ersten Mal ein paar Schweineställe,
wobei dieses freilaufende Schwein in einem Dorf sich nicht von seiner besten Seite gezeigt hat.
Ebenfalls auffällig waren die zahlreichen Schreine, die am Wegesrand zu finden waren. Die Kühe schienen sich zumindest über die Opfergaben zu freuen.
Und so ging es manchmal über kaum erkennbare Wege
und ein anderes Mal vorbei an Felden, die von fleißigen Bauern bestellt werden.
In den Dörfern sind immer wieder freilaufende Enten und Hühner unterwegs und nicht selten hört man irgendwo einen Hahn krähen.
Bei Km 46 mußte ich während einer kleinen Pause leider mit ansehen, wie dem 81 jährigen Rae dieser verkehrsberuhigende Hubbel zum Verhängnis wurde und ich nur noch sein Hinterrad in der Luft gesehen habe. Äußerlich hat der Überschlag nicht viel angerichtet, aber sein Schlüsselbein ist möglicherweise gebrochen. Die genaue Diagnose steht noch nicht fest. An dieser Stelle noch mal meinen Dank an alle Kommentatoren, die mir/uns immer wieder eine unfallfreie Fahrt wünschen.
Was gab es sonst noch so zu sehen? Diese Schiffe haben wohl ausgedient, wobei ich auf dem Fluß Schiffe in ähnlicher Färbung habe fahren sehen.
Entlang des Weges gab es 2-3 Ziegelbrennereien, die die Ziegel teilweise auf dem Fluß verschifft haben.
Der Lunch-Stop war heute in der Nähe eines Freilichtmuseums für ein historisches Dorf (soweit ich das verstanden habe).
Nach dem Lunch-Stop bin ich mit Michael den restlichen Weg gefahren. Das Englisch-Sprechen fällt mir zwar nicht besonders schwer, aber in deutsch hat man sich doch einfach mehr zu erzählen und so vergingen die letzten 30km recht schnell.
Eine Story, die mich gerade beim schreiben noch erreicht: Walli hat es heute irgendwie geschafft und ist irgendwo im Kreis gefahren und dann den Flaggen wieder zurück gefolgt. Irgendwann kam ihr die Gegend bekannt vor und sie hat sich vom Bus einsammeln lassen. Ca. 8km vom Hotel entfernt, von dem wir heute morgen aufgebrochen sind. Sie kann aber selber drüber lachen.
Hier noch ein paar Bilder von Heyuan.
Ich hätte gerne noch was über die Organisation (z.B. den Lunch-Stop) geschrieben, aber die miserable Internetverbindung hat mich viel Zeit gekostet und morgen früh klingelt der Wecker wieder um 05:30.
Himnmel noch eins. Da hast Du aber vor dieser Etappe hier ordentlich Luft abgelassen. Und ich bleibe dabei. Tolle Bilder, tolle Eindrücke, die transportiert werden. Aber vermutlich habe ich eine eher eingeschränkte Wahrnehmun, weil ich die für Dich unangenehmen Dinge eher ausblende und mir nur die tollen Bilder in Erinnerung bleiben. Bei Dir scheint es genau das Gegenteil zu sein.
Ich denke mir, es kann nicht sein, was nicht sein darf. Das bedeutet: Es MUSS landschaftlich noch besser werden. Es MUSS einfach. Warum sonst hätten die Organisatoren genau diesen Weg gewählt. Es wird höchste Zeit, daß Du das in Erfahrung bringst.
Und was den Schmutz angeht. Tja, ich fürchte, das habe ich, zumindest für die großen Städte so erwartet. Und auch ein wenig für die Gegenden, in denen gebaut wird. Ob Straße oder Häuser. Ich war vor vielen Jahren (so ca. 8) mal in Shanghai und Peking (wobei mir Peking besser gefallen hat, weil es noch ursrünglicher ist). Und es war alles andere als sauber. Meine Ankunft damals mit dem Flugzeug war dadurch geprägt, daß wir von blauem Himmel in gelber Soße gelandet sind. Mich haben Deine Bilder vom blauen Himmel in Shanghai sogar überrascht und Du hattest Glück! China und sauber? Kanntest Du vorher nicht die Bilder von Chinesen, die mit Mundschutz durch die Gegend laufen?
Aber meine Hoffnung ist und bleibt, daß das ein Phänomen der Großstädte ist und das Du noch ganz andere fantastische Abschnitte sehen wirst. Und noch was. Ich glaube, daß Shanghai ebenso wenig repräsentativ für China ist, wie München für Bayern, oder New York für Amerika. Aber und das sehe ich natürlich auch, Du bist schon einige Tage von Shanghai entfernt und so wahnsinnig mehr Begeisterung scheint noch nicht aufgekommen zu sein.
Ich wünsche Dir wirklich sehr, daß die tollen, tollen Eindrücke noch kommen werden, die Dich am Ende der Reise doch noch schwärmen lassen werden. Dafür drücke ich Dir die Daumen.
Toi, toi, toi,
Sabine