Heute war der Kopf einfach mal leer und das tat richtig gut.
Aber zunächst möchte ich mich im Allgemeinen bei all denen bedanken, die mich virtuell begleiten und im speziellen bei denen, die mich mit ihren Kommentaren (im Blog oder per Mail) unterstützen und so wie in den letzten Tagen aufbauen. Den Blog (täglich) zu schreiben kostet mich zwar schon einiges an Zeit, aber ich weiß, wenn es bei mir mal nicht so rund läuft, wie ich es gerne hätte, dann helfen mir eure Kommentare gut darüber hinweg. Diese tolle Erfahrung habe ich auch schon während meiner Nordkap-Tour machen dürfen. Seit dem ich vor zwei Tagen mal über die Dinge geschrieben habe, die mich irgendwie belastet haben und eure Kommentare dazu gelesen habe, geht es mir auch besser. So gesehen ist der Blog eine Art Psychotherapie für mich. Manchmal muß man einfach drüber reden.
Nun aber kurz zum Tag. Aus dem Titel geht schon hervor, daß ich einen guten Tag hatte. Das Profil war flach und das Wetter war wieder ok, sofern man 35°C in der Sonne als angenehm empfindet 😉
Die ersten 35km ging es zwar trotz leicht schweren Beinen und einem Grummeln im Magen auf einer 2-3 spurigen Schnellstraße mit Musik ihm Ohr gut voran, aber sowohl die Beine als auch der Magen haben sich im Laufe des Tages gebessert. Der Verkehr war ok und die LKWs haben einen ordentlich mitgezogen. Der eine oder andere Motorradfahrer war auch unterwegs.
Mein Sichtfeld hat sich zunächst auf die 4-5 Meter vor meinem Vorderrad beschränkt, aber hier und da gab es Abseits der Straße doch den einen oder anderen schönen Anblick und Ausblick.Nach besagten 35km ging es links ab auf eine kleine Straße, auf der eine himmlische Ruhe war. Die Musik hat ihren Dienst erfüllt
und so ging es durch einige Bananenplantagen hindurch.
Diesen schönen Schmetterling habe ich leider nur fotografieren können, weil er angeschlagen auf der Straße lag. Mehr, als ihn in das Gebüsch am Straßenrand zu setzen, konnte ich leider nicht für ihn tun. Aber es waren auch viele seiner Artgenossen in der Luft unterwegs, was mich immer wieder erfreut.
Auch diese Straße war pure Erholung. Durch endloses Grün, kaum Verkehr und nahezu keinerlei Siedlungen ging es entspannt voran.
Umso erstaunlicher war es, daß auf einmal ein Seitenstreifen für Radfahrer ausgewiesen war.
Douglas beim Lunch. Zum Lunch-Stop schreibe ich gleich noch was.
Ein bisschen Staub gab es auch noch. Ca. 3km ging es auf einer sandigen und unebenen Straße für RalphLonney und Michael und all die anderen Richtung Hotel. Es war zwar anstrengend, aber mir hat’s Spaß gemacht. Weil man immer schauen muß, wo man am Besten herfährt, sind solche Stücke immer sehr kurzweilig. Den ganzen Tag brauch‘ ich das aber auch nicht.Irgendwo war die Straße dann durch eine Baustelle einfach mal zu Ende und die Insassen eines Busses mußten alle aussteigen und zu Fuß durch die Baustelle. Nach diesem kurzen Stau ging es für uns zum Glück mit dem Rad weiter. Auf der anderen Seite der Baustelle konnte ich übrigens keinen Bus entdecken.Ab dem Lunch-Stop bin ich mit Ralph und Michael geradelt. Bei km 90 haben wir noch einen Coke-Stop eingelegt, bei dem viel (auf englisch) gelacht wurde. Hat Spaß gemacht. Das Ende der heutigen Etappe war dann wie gehabt. Man kommt langsam in die Stadt rein, biegt auf eine größere Straße ab und befindet sich noch für ein paar Km im Verkehrschaos. Aber soweit ich weiß, haben heute alle Radfahrer gesund und munter das Hotel erreicht.
Wie versprochen, ein paar Worte zur Organisation. In diesem Fall zum Lunch-Stop.
Der Lunch-Stop, zu deutsch Essenspause, wird von TdA so ungefähr zur Hälfte der Strecke, meistens etwas dahinter, aufgebaut. Dort können wir, die Fahrer, uns ausruhen und vor allem was essen. Das können wir zwar auch auf dem gesamten restlichen Weg, aber der Lunch-Stop ist immer der Ort, an dem man noch mal einige Fahrer trifft und sich unterhalten kann. Über den restlichen Tag verteilt sich das Fahrerfeld doch schon ganz ordentlich. Das Thema Hygiene hatte ich schon mal angesprochen. Bei TdA wird dieses Thema sehr ernst genommen und so ist es für alle Pflicht, sich zunächst die Hände zu waschen. Dafür steht Wasser und Seife zur Verfügung.Der Lunch-Stop besteht aus ein oder zwei Pavillions, mehreren Klappstühlen, einem Tisch mit Essen, Mülleimer und Trinkversorgung. Das Ganze wird bei jeder Etappe für uns aus dem Bus geholt, aufgebaut und wieder abgebaut. Die Essensbeschaffung muß natürlich auch noch erledigt werden. Wenn der Lunch-Stop in der Nähe von oder in Siedlungen aufgebaut wird, dann ist es für die Einheimischen immer ein großes Spektakel. Nicht selten findet sich das halbe Dorf ein und schaut, was diese seltsamen Menschen da so treiben.
Basis des Essens ist Weißbrot mit diversen Aufstrichen und frisches Obst aus der Region (hier Bananen, Äpfel, Pomelo). An Aufstrichen steht meistens Erdnußbutter (sehr beliebt bei den Nordamerikanischen Teilnehmern), Honig, Marmelade und ein sehr zähflüssiges, aber leckeres Salatdressing zur Verfügung.
In den Boxen befindet sich meistens Obst, ein Gurken-Tomaten-Zwiebel-Mix oder ein Nudelsalat o.ä..In den letzten Tagen gab es immer Pomelo. Ich stehe neuem Essen ja immer etwas skeptisch gegenüber, aber diese Frucht ist echt lecker. Sehr saftig und leicht süß. So sieht die Frucht mit Schale ausund so sieht das Fruchtfleisch aus. Wer mehr darüber wissen möchte ->Wikipedia 😉 Das ist auf jeden Fall die Frucht, die seit 2-3 Tagen nahezu überall am Straßenrand erhältlich ist.Soweit zum Lunch-Stop. Und wo wir beim Thema sind: Ich geh‘ jetzt mal zum Abendessen. Morgen noch mal Fahrrad fahren und dann habe wir 4 fahrradfreie Tage. Ach ja, wenn ihr irgendwas wissen wollt, fragt einfach.
hallo marco.
hab gerade mal wieder ein paar tage deiner route „nachgeholt“. sitze noch im büro und dachte, ich gugg mal zum feierabend, was ihr so treibt….ich bin nach deinem „psychogramm“ vom 7.10. nicht unbedingt verwundert über all die dinge, die dich auf dieser reise schon stören durften- ..freue mich aber umso mehr, daß du in den letzten tagen offensichtlich mehr und mehr routen erwischt hast, die dich positiver stimmen!
ich wünsche euch nach wie vor allen „gute fahrt“, dem „alten schlüsselbein“ nach dem überschlag beste genesung uns setze mich jetzt noch vor den ofen- im gegensatz zu eurem wetter wird es hier ja langsam winter!
ps:luxus kann es vielleicht auch mal sein, wenn man in einem land lebt, welches zeit und geld hat, sich über umweltschutz gedanken zu machen-und damit ein vorreiter ist….viele grüße aus dem siegerland, oli
Hallo Marco,
ich freue mich so für Dich, dass Du einen so schönen und erholsamen Tag hattest. Wenn man mal Tage darunter hat, die nicht so gut sind, denke ich, ist auch normal. Aber da haben wir ja schon drüber gesprochen.
Organisatorisch seid Ihr ja gut aufgestellt, auch was den Zwischenstopp angeht. Jetzt bist Du schon 3 Wochen unterwegs und erfreust uns täglich mit Deinen schön geschriebenen Berichten mit wunderschönen Bildern.
Mach weiter so und ich wünsche Dir und den anderen Teilnehmern weiterhin allzeit eine gute Fahrt, ohne Komplikationen.
Ganz liebe Grüße
Mama 🙂