Material und Gepäck
In diesem Artikel geht es um das Material und das Gepäck, das ich auf einer Fahrradtour dabei habe. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen beim „Kofferpacken“, wenn sie/er selbst auf Tour geht. Über Optimierungs- und Ergänzungsvorschläge würde ich mich natürlich sehr freuen.
Bisher habe ich nur Touren im Sommer in Europa gemacht. Deswegen ist die hier vorgestellte Ausrüstung auf Temperaturen über 0°C ausgelegt.
Ich werde hier einige Markennamen und Produknamen nennen. Das soll keine Werbung sein. Es gibt auch ganz viele Produkte von anderen Hersteller, die den gleichen Zweck erfüllen und vielleicht besser und/oder günstiger sind. Zu Erwerben sind die meisten Sachen in einschlägigen Outdoorshops oder im Internet.
Zunächst mal ein Übersichtsbild, wo fast alles drauf zu sehen ist
Fahrrad
Die Wahl des Fahrrads hängt natürlich stark davon ab, wie die Wegbeschaffenheit auf der geplanten Tour sein wird. Bei meinen Touren geht es meinstens über Asphalt und vielleicht über festgefahrene Wald- und Schotterwege. Mein aktuelles Tourenrad ist ein Tao Light von Steppenwolf mit einer Rohloff Speedhub Nabe, Nabendynamo und Licht, Lowrider und Gepäckträger, Klickpedalen, zwei Flaschenhalter und ergonomischem Griffen. Auf eine Federung habe ich aus Gewichtsgründen und der bevorzugten Wegbeschaffenheiten verzichtet. Detailbilder zum Rad gibt es hier: Steppenwolf Trekkingbike.
Taschen
Bei der Wahl der Taschen habe ich mich für die wasserdichten Front und Back Roller Taschen von Ortlieb entschieden. Egal, in welchem Forum man liest oder in welchem Geschäft man sich beraten läßt, diese Taschen haben eigentlich immer gute Kritiken. Und nach der ersten Tour fällt mir nichts Negatives zu den Taschen ein.
Zelt (auf dem Eingangsbild rechts in dem dunkelgrünen Beutel)
Mein Zelt ist ein Hogan UltraLight von Vaude, das für 1-2 Personen ausgelegt ist. Für mich alleine ist es perfekt, weil ich auf der einen Seite das Gepäck ausbreiten und auf der anderen Seite schlafen kann. Im kleinen Vorzelt ist ggf. auch noch etwas Platz. Mit ca. 1700g ist es ziemlich leicht und hat auch ein relativ kleines Packmaß und paßt zwischen die beiden hinteren Taschen auf den Gepäckträger. Ein paar Nächte im Regen kann es ganz gut ab, aber bei andauerndem Starkregen sind dann die Grenzen des Zelt erreicht. um der Feuchtigkeit von unten etwas entgegenzuwirken lege ich eine Überlebensdecke unter das Innenzelt. Die ist leicht und wenn die mal geputt geht, dann ist das nicht so schlimm.
Bett
Mein Bett besteht aus einem Daunenschlafsack (rechts dunkelblau), einem Inlet (rechts kleiner grauer Beuel) und einer aufblasbaren Isomatte (rechts hellgrün). Ein Schlafsack mit Daunen ist zwar etwas teurer als ein Schlafsack mit Kunstfasern, ist aber leichter und hat ein kleineres Packmaß. Die selbstaufblasende Isoliermatte von Therm-a-Rest bläst sich zwar nicht ganz von alleine auf, ist aber relativ klein und leicht und bequem.
Kleidung
Meine Fahrradkleidung besteht aus zwei gepolsterten kurzen Fahrradhosen, zwei kurzärmeligen Trickots, jeweils ein Paar Arm- und Beinlinge, vier paar Radsocken, ein Paar Fahrradshuhe mit Klickies, mit denen man auch gut laufen kann, eine etwas wärmere Windstopperjacke, ein Kopf- und Halstuch, ein Paar kurze Fahrradhandschuhe und einem Helm. Für den Fall, daß es mal kühler sein sollte, ist noch eine Mütze dabei.
Gegen Regen hilft mir eine Regenhose, ein Paar wasserdichte Überschuhe, eine Regenjacke (nur bei leichtem Regen) und ein Poncho. Der Poncho hat gegenüber einer Regenjacke den Vorteil, daß man darunter auch leicht bekleidet fahren kann und deswegen nicht ganz so stark in’s Schwitzen gerät. Hat aber auch den Nachteil, daß der Luftwiderstand unglaublich hoch ist und das Fahren mit dem Ding bei Gegenwind eine echte Qual ist. Hinzu kommt noch ein paar wasserdichte Handschuhe.
Für die Zeit, in der ich nicht am fahren bin, habe ich ein T-Shirt, eine leichte Jogginghose, ein Paar etwas dickere Socken, zwei Unterhosen, ein langärmeliges Thermohemd und ein Paar leichte Schuhe dabei.
Küche
Die Küche besteht aus zwei Töpfen, einem Deckel, der gleichzeitig auch eine Pfanne ist, einer Tasse, einer Schüssel, einem Schneidbrett, Eßlöffel, Messer, Gabel, Knippchen, Teelöffel, Dosenöffner, Griff für die Töpfe, Gaskartusche und Kocher (Aufsatz), Feuerzeug, etwas Salz, Öl, Spülmittel, einen kleinen Spülschwamm und ein Trockentuch. Praktisch sind auch ein paar wiederverschließbare Beutel und Beutel
Bad (vorne in der Mitte)
Das Bad paßt in einen Kulturbeutel und enthält eine Zahnbürste, Zahnpaste, Duschzeug, ein Mikrofaser-Handtuch (trocknet relativ schnell und ist leicht), Toilettenpapier und Rasierer. Um Gewicht und Platz zu sparen, empfiehlt es sich, kleine Tuben u.ä. zu nehmen. Etwas seltsam mag das Uribag erscheinen, aber nach einem Tag auf dem Fahrrad trinke ich Abends relativ viel und in der Nacht werde ich (und auch andere, wie ich gehört habe) deswegen immer mal wieder wach. Und Nachts bei Regen und Kälte aus dem warmen Schlafsack und aus dem Zelt zu kriechen macht nicht wirklich Spaß und das Einschlafen fällt auch schwerer. Deshalb diese, wie ich finde, praktische und schlaffördernde Lösung.
Erste Hilfe und Medikamente
In dem Kulturbeutel befinden sich außerdem Sonnencreme, Lippenpflegestift (die Lippen trocknen auf Dauer aus), Wundsalbe, schmerzlindernde Salbe gegen Prellungen, Stauchungen, Zerrungen u.ä. und schmerz- und entzündungshemmende Tabletten. Seine Antiallergika sollte man nicht vergessen und sich im Vorfeld ggf.über Pollen im Zielgebiet informieren. Dazu kommt eine kleine Erste-Hilfe-Tasche (rechts die kleine rote Tasche) mit dem notwendigsten für eine Erstversorgung. Eine Auswahl an Erste-Hilfe-Taschen findet man z.B. bei CarePlus.
Technik (vorne rechts)
Der Technikbereich ist bei mir relativ ausgeprägt. Mit dabei sein sollte auf jeden Fall ein Handy für den Notfall. Für mich ist der MP3-Player ein wichtiges Gerät, daß mir das Fahren, gerade bei widrigen Umständen (Regen, Gegenwind), deutlich erleichtert. Neben der Musik können auch Hörspiele ganz interessant sein.
Das Netbook ist erst seit 2011 in meinem Gepäck gelandet. Zunächst war ich ja skeptisch, muß aber im Nachhinein sagen, daß es eine tolle Sache ist. Unter der Vorausstzung, daß man eine Internetverbindung hat, kann man einen Blog schreibe, Informationen zu der Gegend recherchieren, die Route ggf. umplanen, die Wettervorhersage nach schauen u.v.m..Vom Gewicht her ist es mit ca. 1,5kg (mit Ladegerät) zwar relativ schwer, aber die o.g. Vorteile überwiegen doch. Unterwegs ist man allerdings auf Steckdosen angewiesen. Aber vielleicht findet sich ja noch ein Netbook, daß man über den Nabendynamo laden kann.
Zur Navigation verlasse ich mich weitestgehend auf mein GPS-Gerät (Garmin eTrex Vista HCx) und digitale Karten, sofern diese vorhanden sind. Die Vorteile eines GPS-Geräts liegen m.M.n. darin, daß man sich vorher eine Tour zusammenstellen kann und der man dann „einfach“ nur nachfahren muß. Gegenüber einer herkömmlichen Karte weiß man immer, wo man sich gerade befindet und welche Straße man nehmen muß. Das ist eine unglaubliche Zeitersparnis gegenüber einer Papierkarte.
Neben der Routingfunktionalität zeichnet das GPS-Gerät die gefahrene Strecke samt Höhenprofil mit auf und man kann genau nachvollziehen, wo man her gefahren ist.
Ebenfalls ab 2011 das erste Mal mit auf Tour ist eine Pulsuhr gewesen. Diese hat mir in erster Linie dabei geholfen, nicht zu schnell zu fahren, hat aber auch die Trittfrequenz gespeichert.
Es gibt auch GPS-Geräte, die die Pulsuhr integriert haben. Hier kann man sich also ein Gerät sparen.
Der ganze Technikkrams will mit Strom versorgt werden. So lange man immer eine Steckdose in der Nähe hat, ist das kein Problem. Auf Campingplätzen findet sich meistens in der Küche oder im Bad eine Steckdose. Aber man möchte die Sachen auch nur ungern unbeaufsichtigt dort liegen lassen, damit diese sich aufladen und ein Campingplatz o.ä. ist auch nicht immer vorhanden.
Im Internet habe ich dann irgendwo gelesen, daß man Geräte mit Hilfe des Nabendynamos aufladen kann. Dieser produziert während des Fahrens so oder so Strom. Warum sollte man den dann nicht auch nutzen.
Nach einiger Recherche habe ich mich für das E-Werk von Busch&Müller inklusive Pufferakku entschieden. Mit dieser Lösung ist es mir möglich, während der Fahrt das GPS-Gerät komplett mit Strom zu versorgen. Mit Hilfe des Pufferakkus kann ich Abends die Pulsuhr, den MP3-Player und die Digitalkamera aufladen. Das E-Werk und der Pufferakku sind zwar nicht ganz billig, aber wenn man unterwegs Battieren kaufen muß, dann rechnet sich das relativ schnell.
Einen Vergleich von verschiedenen Systemen gibt es in drei Artikeln unter fahrradzukunft.de mit dem Titel „Steckdose unterwegs“.
Ebenfalls im Gepäck ist eine einfache Digitalkamera, um von Unterwegs ein paar Eindrücke festzuhalten.
Neben den einzelnen Geräte sind dann auch noch die passenden Kabel dabei. Leider bekommt es die Industrie nicht hin, ein Standardkabel bzw. Stecker zu verwenden. Und so hat jedes Gerät sein eigenes spezifisches Kabel.
Möglicherweise lassen sich diese hier aufgeführten Geräte auch mit einem modernen Smartphone ersetzen. Damit kann man telefonieren, Musik hören, Fotos machen, im Internet surfen und schreiben und Gps ist mittlerweile auch Standard. Wie gut oder schlecht das funktioniert, weiß ich allerdings nicht. Ich vertraue da lieber auf die Spezialgeräte als auf einen Alleskönner.
Ersatzmaterial und Werkzeug
Hin und wieder kommt es leider vor, daß das eine oder andere am Fahrrad kaputt geht. Um die nötigsten Reparaturen vorzunehmen sollte m.M.n. nach einen Schlauch, 2-3 Speichen, 1-2 Kettenglieder, Kettenöl, Flickzeug, ein Set an Schrauben, etwas Draht/Kabel (z.B. kann das Kabel vom Licht kaputt gehen), Seilzüge (Schaltung, Bremsen), Ersatzmantel, Luftpumpe, ggf. Ventiladapter (um an der Tankstelle aufzupumpen) und passendes Werkzeug dabei haben.
Wie bei den Erste-Hilfe-Taschen gibt es beim Werkzeug auch fertige Sets, in denen die gängigsten Werkzeuge enthalten sind. Als Beispiel sei hier die Survival Gear Box von Topeak aufgeführt.
Hallo Marco,
trotz Recherche und Blick ins Impressum habe ich leider keine andere Möglichkeit gefunden, Dich direkt zu kontaktieren.
Ich habe gesehen, dass Du im kommenden Herbst mit TdA Bamboo fährst – die volle Tour oder nur einzelne Sektionen ? Ich liebäugle auch mit Bamboo oder Indien und habe bisher mit TdA gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht können wir uns ja mal austauschen: killhardt (at) me (Punkt) com und dann noch bitte die beiden ll durch pp ersetzen