20110824 letzter Tag (2)

Auf gute Freunde

Nach der Pause (die bei N50 56 52.1 und E8 10 57.3 bzw. um 13:31 in der gpx-Datei zu finden ist) ging es erst mal zur Siegquelle. Die lag zwar nicht direkt auf dem Weg, aber ein wenig erfrischendes Quellwasser aus der Heimat mußte einfach sein.

die eingefaßte Siegquelle

Während ich darauf wartete, daß die Flaschen voll wurden, fuhr ein kleiner VW-Bus mit Essener Kennzeichen vor. Zwei Männer steigen aus und machen sich daran, Wassermessungen durchzuführen. Ich frage einfach mal, ob sie vom Ruhrverband seien. Nein, sie wären vom Wasserverband Siegen-Wittgenstein.

die natürliche Siegquelle

Ich war schon im Begriff weiterzufahren und frage dann aber noch mal, ob sie einen gewissen Jan-Eric K. vom Ruhrverband kennen würden. „Ja, den kennen wir. Der macht das gleiche wie wir, nur für eine andere Region. Hin und wieder telefonieren wir miteinander. In ein paar Wochen sehen wir uns auch“. „Dann bestellen sie ihm mal schöne Grüße von mir. Er kommt aus dem gleichen Ort wie ich und ist jetzt in Essen arbeitstätig“. Manchmal ist die Welt doch klein.

Pause an der Obernautalsperre

Von der Siegquelle ging es dann ein paar Kilometer zurück bis zum Forsthaus Hohenroth und dann runter zur Obernautalsperre. Da ich zeitlich immer noch ziemlich früh war, habe ich hier auch noch mal eine kleine Pause gemacht, aber die aufgezogenen Wolken machen mich doch etwas nervös. Es sieht ein bischen nach Regen und evtl. Gewitter aus und eine Regenfahrt wollte ich meinen beiden Begleitern eigentlich ersparen.

Also wird die Pause kürzer als geplant. Kurz darauf ruft mich Markus an, daß er Feierabend gemacht hat und sich gleich auf’s Rad schwingt. Das ich schon an der Obernau bin, findet er zwar nicht so toll, aber auch er hat die Wolken schon bemerkt.

Mein Plan, in Netphen noch etwas Zeit mit Postkarten schreiben zu verbringen, scheitert einfach daran, da es keine schönen Postkarten gibt. Der Versuch, Jörg zu erreichen, der in Netphen wohnt, ist ebenfalls erfolglos. Dabei bemerke ich aber, das mich Ecki versucht hat, anzurufen. Ich rufe kurz zurück und bekomme von ihm noch detaillierte Angaben zur Wetterlage: aus Südwesten ist gerade eine Gewitterfront unterwegs. Aber wahrscheinlich zieht diese etwas südlich von hier vorbei. Während des Telefonats fängt es aber auch leicht an zu tröpfeln und mache mich dann weiter auf den Weg. Danke an Ecki für die hilfreiche Wetterauskunft 🙂

Steffen, ein echt starker Typ

Von Netphen ging es zunächst nach Deutz und von da aus noch mal ein paar Meter hoch Richtung Flammersbach, wo mich Steffen schon oben auf dem Parkplatz erwartet.

Im Windschatten von Markus

Auf der Abfahrt nach Dielfen kommt uns dann auch Markus entgegen. Er hat auf seinem Mountainbike richtig Tempo gemacht und ist uns mit einem 26er Schnitt entgegen gekommen. Markus hat übrigens auch für Sonntag eine Willkommens-Grillparty organisiert und Freunde und Bekannte eingeladen. Wer einen Freund wie ihn hat, der kann sich echt glücklich schätzen.

die letzten Kilometer durch's Wildetal

Zu dritt geht es dann auf die letzten 20km dieser Tour. Es wird viel geredet (was die Luft und der Verkehr so zulassen) und viele Bilder gemacht. Hin und wieder tröpfelt es, aber es ist eher ein warmer Sommerregen, der nicht weiter stört.

Steffen und Markus beim Schwätzchen

Kurz vor meinem Heimatort Salchendorf kommt uns auch noch ein Pärchen Radfahrer entgegen, die auch mit einige Taschen unterwegs waren. Vielleicht sind die gerade auf Weg nach Norden. Gute Fahrt.

Daheim

Der Regen hat auf den letzten Metern erfreulicher Weise wieder aufgehört und so gab es einen einigermaßen trockenen Empfang bei meinen Eltern. Die Wiedersehensfreude ist groß.

in Mutter's Armen

Ein wenig später ging es dann zum gemütlichen und geselligen Teil dieses Tages über. Neben Steffen und Markus haben sich noch Britta, Carl, und, wie es der Zufall will, Jan-Eric, der heute seinen letzten Urlaubstag in der Heimat hat, dazugesellt. Zu etwas späterer Stunde kamen noch Tobi und Rouven hinzu.

Auf gute Freunde

Es wird viel erzählt, gelacht und gegessen. Ein würdiger Abschluß dieser Tour. Vielen Dank an alle, die da gewesen sind. Es hat mich echt gefreut.

Rückblickend weiß ich auch nicht genau, wo die 900hm auf der heutigen Etappe hergekommen sind. Bis auf den Umweg in Winterberg ging es gefühlt immer bergab. Und trotz der vielen Wochen in Skandinavien und der wirklich tollen Landschaft dort, muß ich sagen, daß es im Siegerland (für mich) doch am Schönsten ist.

Obwohl ich sehr froh bin, wieder hier zu sein, so muß ich doch sagen, daß die Tour auch ruhig noch hätte weiter gehen können. Gut, ich müßte mir ein neues Ziel aussuchen, aber die Welt ist groß und es gibt noch viel zu erradeln. Rein vom Kopf her ist die Tour irgendwie noch nicht beendet. Wahrscheinlich liegt es auch daran, daß alles so gut funktioniert hat und ich körperlich jetzt nicht kaputt bin. Mit irgendwelchen Handicaps sähe die Sache wahrscheinlich auch anders aus.

Jetzt habe ich noch ein paar Tage Urlaub und dann geht’s zurück in die andere Normalität. Gedanklich kann ich mir das zwar noch so gar nicht vorstellen, aber das wird sich wahrscheinlich schnell ändern, wenn ich erst mal drin bin.

Auch wenn das heute der letzte Etappenbericht ist, so werde ich in den kommenden Tagen noch den ein oder anderen Artikel schreiben. Ein paar Danksagungen, Links zu anderen Seiten, etwas zu meiner Ausrüstung, Impressum und was mir sonst noch so einfällt. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen ja bei seiner Radtour. Auch ich habe unterwegs noch einiges dazugelernt. So werden z.B. auf der nächsten Tour ein wenig Draht und ein paar Ersatzschrauben das Gepäck bereichern.

Ansonsten können auch gerne Fragen und Anregungen gestellt werden, die ich dann versuchen werde, zu beantworten und berücksichtigen.

In ein paar Tagen, wenn ich etwas Abstand von der Tour habe, wird es wohl auch ein Resume geben. Vielleicht habe ich bis dahin ja auch schon eine neue Tour in Sinn. Denn nach der Tour, ist vor der Tour.

Bis bald

Marco

20110824_korrigiert

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6 Antworten zu 20110824 letzter Tag (2)

  1. Sabine sagt:

    Hey Marco,

    auch von mir ein ‚Herzlich Willkommen zu Hause‘!
    Jetzt scheint es ja wirklich so zu sein, daß wir nicht mehr täglich tolle Bilder und Berichte von Dir zu sehen und zu lesen bekommen.

    Auch von mir ein herzliches Dankeschön für das Mitnehmen auf diese tolle Tour. Ich habe mich auch immer kräftig angegeben im Sinne von ‚…. ich kenne da jemanden, der fährt mit dem Rad ans Nordkap’…. Hat immer geklappt, es gab immer verblüffte, erstaunte und anerkennende Nachfragen. Dem auf diese Weise gezollten Respekt kann ich mich nur anschließen, Hut ab vor dieser Leistung aber auch Hut ab vor dem Material, ich habe noch keine 6.000km am Stück ohne Platten geschafft.

    Dann wünsche ich Dir einen guten Wiedereinstieg in den Job, viel zu erzählen hast Du allemal.

    Bis die Tage,
    Sabine

  2. mvhau sagt:

    @Jana: Vielen Dank. Auf den Wiedereinstieg bin ich schon gespannt. Bis vielleicht morgen.
    @Jens: Danke!
    @Ecki: Wohlbehalten ist das Wichtigste. Und das ich keinen Plattfuß gehabt habe, lag bestimmt auch an den guten und sauberen Straßen in Skandinavien (ausggenommen die Schotterpisten). Was das Training angeht, werde ich mal bei Anne vorbeischauen, um einen objektiven Vergleich zum Vorjahr zu haben.
    @Uta: Die Leistung wird meistens überbewertet. Die Zeit ist m.M.n. der entscheidende Faktor. Es waren und sind viele unterwegs, die eine ähnliche oder noch längere Tour machen.
    Bzgl. des Aufgebens: Es gab Momente, in denen das Weiterfahren mal schwerer gefallen ist als sonst (meistens Wind- und Regenbedingt) aber eine richtige Kapitulation stand nie bevor. Das hätte bestimmt anders ausgesehen, wenn ich gesundheitliche oder materielle Probleme gehabt hätte oder es ein paar Tage Dauerregen gegeben hätte. Aber die gab es zum Glück ja nicht.
    Danke für die Grüße

  3. sunshine59sonne sagt:

    Hallo Marco, ich habe gar keine Worte für Deine Leistung, sie ist enorm. Ich lese täglich mit größtem Vergnügen Deine spannenden Zeilen und kann es kaum glauben, dass jemand dazu in der Lage ist. Ich habe nun noch nicht alle Tage gelesen, aber gab es nicht auch mal Momente, wo Du aufgeben wolltest??
    Meine Mutter erzählte mir, dass man Deine Tour im INternet nachlesen könne und da mich das alles interessierte, so habe ich Gerd gebeten, mir Deine Adresse zum Nachlesen zu geben und es hat ja super geklappt. Ich freue mich schon wieder auf ein paaar Minuten Zeit, in denen ich meine Neugier weiter stillen kann und weiter lesen kann. Ganz großes Lob an Dich!!!! Auch die Bilder sind faszinierend. Als Deine Mutter Dich bei der Heimkehr in die Arme nahm, ging mir vor Rührung ein Schauer über den Rücken. Auch dass die Freunde da waren und Dir auch entgegen gefahren sind, fand ich einfach toll. Als ich am Mittwoch Mittag von Bad Berleburg nach Siegen fuhr (ich arbeite in Berleburg), habe ich auf jeden bepackten Radfahrer geachtet, aber Du fuhrst ja eher Nebenstrecken. WEnn ich geahnt hätte, dass Du doch mittags schon in erdtebrück Rast machst, hätte ich besonders auf die Eisdiele geachtet. Nun wünsche ich Dir eine gute Zeit, einen guten Start wieder ins Arbeits- und Alltagsleben und lass uns wissen, wann die nächste Tour ist. Ganz liebe GRüße von Uta Braun (geb. Rosin).

  4. Ecki sagt:

    Home Sweet Home.
    Toll, dass Du wohlbehalten zurück bist.
    Ich finden neben vielen Dingen besonders bemerkenswert, dass Du keinen Plattfuß hattest. Spricht insgesamt für’s Material!
    Dann genieße weiter Deinen Trainingsvorsprung, die Beine dürften sich prächtig entwickelt haben…

    Bis bald,
    Ecki

  5. Jens sagt:

    …und ein letztes Mal die GPX-Datei bereinigt. 🙂

  6. Jana sagt:

    Hallo Marco!

    Hut ab – tolle Leistung. Ich habe deine Tour mit Neugier verfolgt, die Bilder bestaunt und mit Freude deine wirklich unterhaltsamen Berichte gelesen. 🙂

    Erhol dich noch gut in den nächsten Tagen.
    Ich wünsche dir einen guten Wiedereinstieg in den Alltag.

    Bis demnächst in Köln!

    LG Jana

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