20110809 Mannschaftszeitfahren 1+2

Gemeinsam sind wir stark

Gestern Abend treffe ich Sebastian aus Thüringen auf dem Campingplatz wieder. Ihn habe ich kurz vor dem Nordkapp und vor ein paar Tagen auf den Lofoten schon mal getroffen. Er ist gestern mit einem italienischen Ehepaar die letzten Kilometer gefahren. Das Ehepaar kenne ich von meiner Hurtigruten-Fahrt von den Lofoten nach Bodö. So trifft man sich wieder. Die drei haben gestern einen ruhigen Tag gemacht und haben die Schnellbootfähre am Abend genommen und sich den Fjord erspart.

Heute morgen geht es gemeinsam auf die Fähre von Nesna nach Levang um 8:10. Von den Italienern verabschieden wir uns auf der anderen Seite und mit Sebastian geht es weiter nach Süden.

Die ersten 33km geht es unterhaltsam nach Sandnessjøen. Sebastian braucht noch einen neuen Mantel, eine Karte und Essen müssen wir beide noch einkaufen. Ich muß auch mal wieder eine Bank aufsuchen und meine Barschaft auffüllen. Nach einer knappen Stunde Aufenthalt geht es um 11:40 weiter zur nächsten Fähre, die ca. 40km entfernt ist.

Kurz vor der Abfahrt haben wir die Abfahrtszeiten nachgeschaut. Die nächste Fähre würde um 13:15 fahren und dann wieder um 15:15. Wir entscheiden uns, es ruhig anzugehen und wollen die spätere Fähre nehmen.

Der Weg ist flach und wir haben leichten Rückenwind. Wir treten locker und kommen gut voran. Um kurz nach zwölf fällt mir auf, daß es noch knapp 30km bis zur Fähre sind und wir 70 Minuten Zeit haben. Ich gebe die Info weiter und wir sind uns schnell einig, daß man das schaffen kann.

Die nächsten 30km geht es mit viel zu hohem Puls und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 30km/h geht es Richtung Fähre. Was auf Anhieb richtig gut funktioniert sind die Wechsel mit Sebastian. Jeder ist in etwa immer einen Kilometer vorne, während der andere sich im Windschatten etwas ausruhen kann. Alleine wäre das auf keinen Fall schaffbar gewesen.

An dem Fährhafen kommen wir dann ein paar Minuten vor Abfahrt an. Kurz abgeklatscht, gemeinsam sind wir stark.

Die Fähre fährt planmäßig eine Stunde, Zeit genug, um etwas auszuruhen und zu essen. Bis zur nächsten Fähre sind es nur 16km und wir haben eine knappe Stunde Zeit.

Wenn die Fähre nicht eine Viertelstunde Verspätung gehabt hätte. Bleiben also 45 Minuten für 16km. Wir schauen mal was geht. In einem nicht ganz so hohem Tempo geht es nach wie vor flach und mit Rückenwind zur nächsten Fähre. Kurz vor der Fähre kommt uns eine Reihe von Autos entgegen. Ein Zeichen dafür, daß die Fähre schon angelegt hat. Aber auch diese Fähre schaffen wir. Immerhin mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 27km/h.

Auf den Fähren habe ich übrigens immer wieder die Familie aus Brühl wieder getroffen. Sie hätten auch auf der Fähre jemanden mitgeteilt, daß da evtl. noch zwei Radfahrer kommen werden.

Ursprünglich hatten wir geplant, noch ca. 70km weiter zu fahren. Aber nach 21km kommen wir an einem Campingplatz vorbei. Wir schauen in den wolkenverhangenen Süden und auf einmal werden die Beine bleischwer und so entscheiden wir uns, hier zu bleiben. Mein Tagespensum habe ich geschafft und die beiden Zeitfahretappen haben einiges an Kraft gekostet. Morgen muß es ja auch noch irgendwie weitergehen. Und übermorgen und…

Hier noch ein paar Eindrücke vom Tag. Heute sind durch die beiden schnellen Etappen deutlich weniger Bilder entstanden, aber die Landschaft hat sich jetzt auch nicht sonderlich geändert.

mit Sebastian geht's heute durch die Küstenstraße entlang

die Brücke nach Sandnessjøen

zu Beginn geht's noch gemütlich nebeneinander

am Nachmittag ziehen immer mehr Wolken auf

Blick vom Zeltplatz aus auf die Felsen

20110809

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Eine Antwort zu 20110809 Mannschaftszeitfahren 1+2

  1. Ecki sagt:

    Mensch Maco, Du wirst ja langsam zum Rheinländer….
    Getreu dem Motto, was schert mich mein … Gerede von gestern 🙂

    Zu Erinnerung, es ist noch nicht so lange her, dass du so etwas von Dir gegeben hast:
    „Was die Leistung angeht, so darfst du das nicht mit einer Rennradtour vergleichen. Ich habe immer den ganzen Tag Zeit und versuche immer ohne Druck auf den Schenkeln zu fahren.“

    Und jetzt echtes Zeitfahren mit einem Schnitt, der auch auf dem Rennrad schon sehr ordentlich wäre….

    Aber ein wenig Abwechsling tut mal gut und Radfahren ist doch auch ein Teamsport.

    Also weiter so und noch viele Siege gegen die Fähren – da kommen ja wohl noch einige.

    Alles Gute,
    Ecki

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