Mein Wecker ging etwas später als Rolf’s seiner. Aber nach dem Frühstück ging es für mich so gegen halb zehn auch wieder weiter. Zunächst mußte ich die Elbe mit meiner wahrscheinlich letzten Fähre auf dieser Tour überqueren. Dieses Mal mußte ich auch kein Wettrennen fahren, denn die Fähre kam zeitgleich mit mir am Anleger an.
Die Fähre fuhr gute 20 Minuten von Schulau nach Luehe über die Elbe. Da das Wetter auch heute wieder gut mitspielte, war diese Fahrt sehr angenehm.
Ursprünglich wollte ich die Pilgerroute, einem ausgeschriebenen Radweg folgen. Da aber hier oben im Norden die Wege alle sehr ähnlich und eben mit Radwegen versehen sind, habe ich mich für eine etwas direktere Variante entschieden. Und so kam es, daß ich zwischen Tostedt und Rotenburg (Wümme) 25km fast nur geradeaus fahren mußte. Das die Gerade der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten ist, hat man hier oben auf jeden Fall verstanden.
Mir war das heute recht. Der Kopf war ziemlich leer und wegen dem gestauchten Handgelenkt habe ich oft eine triathlon-ähnliche Haltung auf dem Lenker eingenommen und vom Weg wieder nur wenig mitbekommen. Aber das Kilometerfressen hat irgendwie Spaß gemacht.
Gegen Ende der Etappe ging es dann mehr durch Felder und hin und wieder ging es auch mal an einer Pferdekoppel vorbei.
Kurz vor dem Campingplatz hat der Weg dann doch noch was zu erzählen. Ob das Schild „Brückensperrung“ bei einer komplett fehlenden Brücke das richtige ist, sei mal dahingestellt, für mich bedeutete es ein paar extra Kilometer, die aber nicht weiter dramatisch waren. Trotzdem war ich um kurz nach vier auf dem Campingplatz angekommen, auf dem ich für gerade mal 6€ übernachten kann. Wenn man auch Skandinavien kommt, ist man anderes gewohnt. Auch das gestrige Einkaufen war deutlich günstiger als in den letzten Wochen.
So, es ist jetzt halb zehn Abends in Deutschland und stockeduster. Daran muß ich mich jetzt auch erst mal wieder gewöhnen. Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen, da ich die Tasten kaum noch sehen kann. Egal, morgen geht’s weiter Richtung Heimat. Mal schauen, wie weit mich die Beine bringen werden.
Gerade fängt es an zu Gewittern und regnen tut es den ganzen Abend immer mal wieder. Ich hol‘ jetzt noch die Wäsche aus dem Trockner und dann ist Feierabend.
Die 300 Fahrstunden sind überschritten.
Hi Marco,
auch von mir ein herzliches Willkommen zurück in Deutschland.
Ich hoffe auch für dich, dass dein „Versehen“ mit der Hand das Einzige bleibt was passiert und es dich die letzten Tage nicht zu sehr stört.
Nicht vergessen, bald wird es ja wieder etwas hügliger in der Heimat ;-). Hast du denn eigentlich schon deine letzten Tagesetappen soweit geplant und den „Zieleinlauf“ schon wege- und zeittechnisch vor Augen? Ist ja für dich quasi nur noch ein Katzensprung wenn du dein Tempo beibehalten willst. Und ich könnte mir vorstellen du hast dir, auch wenns nicht sein muß, sogar schon ein zeitliches Ziel gesetzt…. ? 😉
Viele Grüße, gute Fahrt weiterhin und bis demnächst!
Steffen
PS: Ich denke im Namen von Robin: „Piiiieep“
Hey Marco,
willkommen zurück in Deutschland! (zwar schon seit zwei Tagen, aber na ja). Deine implizierte Frage zu den Cyclassics reizt mich, sie zu beantworten. Die Frage, die Du Dir selbst gestellt hast, lautete, daß Du Dir nicht vorstellen kannst, wie 22.000 Hobby- radler gleichzeitig losrollen.
Ganz so ist es natürlich auch nicht (und das weißt Du selbstverständlich auch ohne, daß ich es Dir hier mitteile). Ich bin letztes Jahr selber mitgefahren. Durch Beziehungen hatte ich das Glück, in einem der vorderen Blöcke zu starten (ich glaube es war ‚D‘ oder ‚E‘ von ca. ‚Z‘). Ich bin damals die mittlere Distanz gefahren (102km) und als ich ins Ziel kam, waren, so glaube ich die Letzen so gerade gestartet. Ich bin dann erst mal gemütlich zurück ins Hotel, habe geduscht und bin dann an den Streckenverlauf zurück und ich habe noch eine ganze Menge Fahrer und Fahrerinnen eintrudeln sehen. Also damit will ich sagen, dieser Start zieht sich tatsächlich bei so vielen Teilnehmern. Das war schon sehr faszinierend, Teil einer solchen Veranstaltung zu sein. Allerdings hatte ich auch das Erlebnis, daß sich zwei Radlängen vor mir, ein Radfahrer gestürzt war. Ich habe riesiges Glück gehabt, da nicht mit reingezogen zu werden. Das war mir eine Lehre, daher fahre ich solche Rennen nicht mehr. Aber diese Cyclassics waren definitiv das Highlight meiner bisher kurzen Rennradkarriere.
Apropros ‚lang machen‘, blöd, daß Du Dir auf den letzten Kilometern noch eine Verletzung zuziehst. Sieh‘ zu, daß das die einzige Blessur bleibt.
Dann wünsche ich Dir noch angenehme Restkilometer und jetzt ist ja auch schon fast absehbar, wenn wir uns das nächstge Mal bei Corinna sehen, oder?
Bis dahin noch eine gute Fahrt,
Sabine