Von Tunneln und Fähren Teil 2
Den heutigen Tag muß ich einfach zweiteilen. Zu Unterschiedlich waren die ersten 90km und die letzten 27km.
Zum Verständnis: Dieser Text ist auf der Fähre von Furøy nach Kilboghamn entstanden.
In Furøy komme ich zeitig an und muß leider feststellen, daß die Fähre um 18:15 zu dieser Jahreszeit nicht fährt und die nächste erst um 18:45 abfährt. Das bedeutet, daß ich für die nächsten 27km etwa anderhalb Stunden habe, um die letzte Fähre für heute zu bekommen. Und ich weiß, daß es einmal auf 100m hochgeht.
An dem Fährhafen in Furøy steht eine kleiner Imbisswagen, an dem ich mir eine Pommes mit Wurst gönne. Ich habe heute nämlich das Problem, daß die Supermärkte bisher alle zu gehabt haben. Der Imbissbesitzer erklärt mir, daß das in den kleineren Orten Sonntags normal sei. Gut, daß ich noch genug zu essen für unterwegs dabei habe. Nur heute Abend muß ich mal schauen. Ich unterhalte mich etwas mit dem Imbissbesitzer über die nächsten Fähren und irgendwann gibt er mir ein kleines Büchlein über den Küstenweg, in dem alle Fährabfahrtszeiten und andere wichtige Dinge wie Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und Campingplätze aufgeführt sind. Ein weiteres „Problem“ ist, daß mein Internetkonto leider alle ist. Deswegen konnte ich auch den ersten Teil von heute noch nicht publizieren.
Um 18:45 kommt die Fähre und legt einigermaßen pünktlich an der anderen Seite um kurz vor sieben. Mein Kampfgeist ist geweckt, die Musik ist an und mit leicht erhöhtem Puls (Schnitt ca. 140) gehe ich die Strecke an. Der Weg ist sehr dankbar. Auf den ersten flachen Kilometer kann ich etwas Zeit gut machen (das Gps-Gerät berechnet ja immer die restliche Fahrzeit). Dann geht es in einen 3,3km langen Tunnel von knapp 30m auf 100m. Den Tunnel selbst nehme ich fast komplett im Wiegetritt, der Puls so bei 160. Es läuft Razorblade Sigh von Gamma Ray, ein perfekter Rhyhtmus. Auf halber Strecke ist das Lied vorbei. Nochmal von vorne. Am Ende des Tunnels bin ich oben angekommen und habe keine Zeit verloren und es sind noch ca. 10km. Bis zur Fähre müßte ich es schaffen. Und so ist es auch. Um viertel nach acht komme ich am Fährhafen an. Die Fähre ist schon in Sichtweite. Zu Beginn dieser Zeitfahretappe war ich mir nicht ganz sicher, ob ich es schaffen werde, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Auf der Fähre selbst telefoniere ich mit dem Campingplatz auf der anderen Seite und kläre, ob die Rezeption noch bis ca. 22 Uhr besetzt ist. Kein Problem. Internet gibt’s da auch. Die Telefonnummer vom Campingplatz habe ich übrigens aus dem kleinen Büchlein. Ein Restaurant gibt es am Campingplatz auch. Ob das allerdings noch offen hat, habe ich vergessen zu fragen. Während der Überfahrt überquere ich übrigens auch wieder den Polarkreis.
Mittlerweile bin ich am Polar Camping angekommen und habe mir wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit eine Hütte gegönnt. Hier sei zu erwähnen, daß der Mann an der Rezeption mir die Hütte für einen vergünstigten Preis gelassen hat. Die vier Mikrowellenpizzen à 35NOK gibt er mir für 100NOK. Er erklärt mir allerdings auch, daß die Ferien und damit auch Campingsaison in Norwegen so langsam zu Ende geht. Und für mich geht ein weiterer toller Tag zu Ende.
Unterwegs kam mir noch folgender Gedanke: Mit dem gesamten Glück, daß ich bisher auf dieser Tour gehabt habe, hätte ich auch einen 6er im Lotto haben können. Aber Eintauschen würde ich es nicht.
Hi,
Wettrennen mit Fähren, jetzt kannst du uns langsam ruhig sagen, dass du dir heimlich einen Elektromotor ans Fahrrad gemacht hast 😉
Haste eigentlich Pedelecradfahrer getroffen oder gesehen, was allerdings gar nicht mehr so einfach ist, so groß sind ja Akkus und Motor gar nicht mehr. Dann noch mit einem Video wo sich echte Radfahrer den Berg hochmühen und dann eine Familie mit Kind und Kegel mit Leichtigkeit an denen vorbeidüst….lustig schon, aber halt kein echtes Radfahren mehr.
Bin mir gar nicht mehr sicher, hattest du schon geschrieben wieviel kg deine gesamte Ausrüstung wiegt und das Fahrrad ?
Falls du trotzdem den 6er im Lotto haben solltest und ihn einfach nicht willst, ich nehme die Last sonst gerne auf mich, kein Thema, mach ich wirklcih gern.
(-> denk an die Truhe im Turm…. 😉 )
Das Problem was ich habe, da Norwegen bei uns auf der List weit oben steht, darf ich bei den Bildern nicht so genau hinschauen 😉
So, dann kehr mal dem Polarkreis immer weiter dem Rücken und steuer weiter auf das *fingerüberkreuzleg* sonnendurchflutete und heiße Deutschland zu…..
-> im Ernst, bring das Wetter bitte mit !!!
Viele Grüße
Steffen