20160920 Kurven, Abschied und Casa Lena

Morgens um kurz nach 7 ging es mit Oscar aus Abancay los. 1600hm auf 37km auf gerade eben 4000NN bergauf. Erwähnenswert ist, dass Abancay und der Gipfel nur 9km Luftlinie entfernt liegen. In unzähligen Kurven ging es mal mehr, mal weniger bergauf. Oscar blieb eigentlich fast die ganze Zeit über an meinem Hinterrad. Keine Ahnung warum, aber fand ich gut. War für mich ein kleiner Ansporn, nicht in mein eigenes Rumgedümpel zu verfallen und den Berg ein wenig sportlicher anzugehen. Nach knapp 4h waren wir dann auch oben angekommen. Auf den letzten Metern war Oscar dann ein wenig vor mir gefahren. Dabei ist mir aufgefallen, dass seine Übersetzung sehr optimistisch für die Anden war. Sein kleinster Gang entsprach in etwa meinem 7. Gang. Kein Wunder, dass er gestern so zügig, immer wieder im Wiegetritt, den Berg hochgefahren ist. Pure Not. Auf der anderen Seite ging es 30km bergab. Da habe ich ihm den Vortritt gelassen, da er runter zus deutlich langsamer bzw. vorsichtiger unterwegs war wie ich. Sein Vertrauen in sein Rad schien mir nicht allzu hoch zu sein. Immer wieder hatte er seinen Vorderreifen begutachtet und geschaut, ob noch Luft drin war.
Aber so stelle ich mir gemeinsames Radfahren vor. Auch wenn wir unterwegs nicht viel miteinander gesprochen hatten, war es ein guter Tag.

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imgp9854Unterwegs hatten wir noch einen Spanier, der auf dem Weg von Cusco nach Lima war, getroffen. Die beiden hatten laaange auf spanisch ihre bisherigen Erfahrungen ausgetauscht.Das eine oder andere konnte ich zwar verstehen, aber eben nicht alles.

imgp9855In Curahuasi hatte Cristina schon auf uns gewartet. Sie hatte sich bzgl. der Übernachtungspreise bei Casa Lena per Telefon schon schlau gemacht. Für die beiden waren die 15 Soles pro Person allerdings zu viel und so trennten sich unsere Wege nach zwei Tagen wieder. Unterm Strich war es ganz nett, die beiden getroffen zu haben und mit Oscar ein paar gemeinsame Km fahren zu können.

imgp9858Nach einem kurzen Einkauf ging es dann für mich noch ein paar Meter hoch bis zur Casa Lena. Die Einrichtung wurde von Stefanie und Gilder, einem belgisch-peruanischem Paar geführt. Nachmittags wurden hier Kinder aus der Umgebung betreut. Zu ihrer Unterstützung gab es zwei Mädels aus Belgien, eine aus Deutschland und einen Italiener, die als Volontär hier tätig waren.

Stefanie hatte mir einen herzlichen Empfang bereitet, mir alles gezeigt und noch einen Teller vom Mittagessen, Reis mit Linseneintopf, angeboten, den ich dankend angenommen habe. Macht ganz schön hungrig, das stetige Bergauf fahren. Oscar hatte unterwegs so gut wie gar nichts gegessen. Keine Ahnung wie er das gemacht hat aber ich muss regelmäßig was essen.

Neben einer Wiese zum Zelten konnte man auch ein Zimmer mieten. Ich habe mich aber für das Zelten entschieden. Bisher waren das eben die besten Nächte. Und die Aussicht auf das gegenüberliegende Gebirge war einfach fantastisch.

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imgp9868Morgen Ruhetag 🙂

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2 Antworten zu 20160920 Kurven, Abschied und Casa Lena

  1. tramp79 sagt:

    Hallo Marco, sei gegrüßt!

    Ich finde, dass diese Tour Deine bisher schönste ist. Zumindest gegenüber Asien finde ich die Bilder deutlich ansprechender. Gut ich bin natürlich bei den Bergen auch voreingenommen. Besonders der Nationalpark Huarascan hat mir super gefallen. Leider komme ich nicht mehr so viel in die Berge und werden mir solche Höhenlagen und Gletscherabbrüche zumindest erst mal noch unbekannt bleiben. Mein höchster Punkt war übrigens bisher auf 3.100 m. Ich habe das zwar gut vertragen, aber dass Du bei um die 5.000 m noch scheinbar recht locker radeln kannst, da staune ich schon. By the way, 52 km für so einen Nationalpark in 1,5 Tagen, ist aus meiner Perspektive echt schnell. Zu Fuss bin ich da locker mal ne Woche beschäftigt. Bei den Bildern vermutlich eher noch länger.
    Ebenfalls super gefallen hat mir der Küstenabschnitt. Mit Wildtieren habe ich’s ja eh. Wale und Delphine gucken, ist da natürlich was, wofür ich mich spontan begeistern könnte. Die Fahrt von der Küste zum Nationalpark erinnert mich übrigens an Marokko und die spanische Pyrenäenseite, bzw. das Pyrenäenvorland. An der Tour sieht man wirklich den Vorteil am Radfahren. Man kommt schrittweise von einer Höhenstufe in die Nächste. Im dem Auto wäre es öde und viel zu schnell, zu Fuß zu langsam. Du weißt ich würde das so nicht packen, deswegen habe ich umso mehr Respekt für Deine Leistung und für Deinen Blog. Viel Spaß noch und lass mal wieder was von Dir hören, wenn Du zurück in D bist.

    Viele Grüße
    Martin
    P.S.: Den Sternenhimmel in der Höhe stelle ich mir auch gigantisch vor.

  2. Jens sagt:

    Hi Marco,

    wenn du morgen nix zu tun hast, kannst du ja ein bisschen Geocaching betreiben…
    Es gibt direkt zwei Stück in deiner Umgebung: Geochaches

    Der eine ist unten in der Nähe der Kreuzung und der andere oben auf dem Berg!

    Viele Grüße
    Jens

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