endlich mal gemeinschaftliches Radfahren
Wie so oft sieht eine Stadt bei Tageslicht deutlicher freundlicher aus, als in der Dunkelheit.
Und nach ein paar Km sehe ich tatsächlich einen anderen Radfahrer in die gleiche Richtung fahren wie ich.
Der darf natürlich nicht fehlen.
Mike aus Österreich ist schon seit 17 Monaten unterwegs, hat in Alaska gestartet, bestand nur noch aus Haut und Knochen, hat schon zwei Unfälle gehabt und ist mit einem Gesamtgewicht von 80!kg (Fahrrad, Anhänger und Gepäck) unterwegs. Dafür ist er ziemlich ordentlich den Berg hinauf gekommen und hatte sogar noch Luft zum Reden. Auf so einer langen Tour hatte er natürlich deutlich mehr Anekdoten zu erzählen, wie ich auf meinem Wochenendausflug. Leider trennten sich unsere Wege auf dem ersten „Gipfel“ heute. Er versucht über einen anderen Weg nach Macchu Picchu zu kommen. Ob er da Glück mit der Straße haben wird, bezweifle ich allerdings. Ist aber um 200km kürzer und nicht so bergig.
Danach ging es alleine auf der anderen Seite wieder bergab. Mir kamen sogar noch zwei Rennradfahrer entgegen. Äußerst selten hier in Peru.
Aus diesem Gebäude qualmte es ziemlich. Davor lag ne Menge Holz herum. Vermutlich wurde Holzkohle gemacht.
Unten auf dem kurzen flachen Stück ein weiterer Rennradfahrer.
Carlos hat mich den gesamten zweiten Anstieg bis in die Stadt hinein begleitet. Er wohnt und arbeitet hier. Seine Auswahl an Straßen mit dem Rennrad ist hier allerdings stark begrenzt. Da Lob ich mir doch die Vielfalt von Siegerland und Eifel. Immerhin waren die 12km hinauf sehr kurzweilig und auch ein wenig anspornend für mich, in einem durchzufahren.
Mittags war ich dann schon in Ayacucho angekommen. Meine Unterkunft „Tres Mascaras“ hatten mir die beiden Australier vom Vortag empfohlen. Und das klang sehr gut. Nach einer Dusche erst mal in die Stadt was essen und einkaufen. Ayacucho hat mich mit den vielen Kirchen ein wenig an Köln erinnert. Müssen Dutzende sein. Insgesamt ist die Stadt sehr ordentlich aufgeräumt.
Die Suche nach einem Restaurant hat sich ein paar Minuten und Blöcke hingezogen. Bin dann aber in einem Hinterhof fündig geworden und konnte lecker essen. Zwischendurch kamen zwei Musiker mit Gitarre, Flöte und Panflöte vorbei und haben zwei Lieder zum Besten gegeben. Für diese beiden war es auch erträglicher. Einige Gäste, ich auch, haben ein bisschen was gegeben.
In einer Einkaufsstraße habe ich dann auch einen Supermarkt gefunden und habe mich für die nächsten 1-2 Tage mit dem notwendigsten und selten zu findenden Dingen eingedeckt.
Hier noch ein paar Bilder vom Hostal. Im Hostal selbst war auch ein französisches Radfahrerpaar. Allerdings haben sie den Nachtbus nach Cusco genommen. Sie hatte eine Erkältung. Die beiden wollten noch bis Februar weiterfahren. Ist echt ne Kaffefahrt, die ich hier mache.
Der etwas größere, aber dennoch sehr junge Hund von der Besitzerin. Er hat sogar den Zimmerschlüssel zum Zimmer gebracht. Fand ich lustig.
Das Hostel besteht aus drei Flanken mit einem kleinen Hof samt Garten darin. Wie eine kleine Oase. Fast schade, dass ich morgen weiter fahre(n muss).
Zwei Papageien gab es ebenfalls im Hof. Haben Zwischenzeitlich mal richtig laut rumkrakehlt.
Und hier der zweite Hund. Noch ein Welpe, der gerne mit herumzappelnden Füßen spielt. Irgendwo läuft auch noch eine Katze herum, die ist aber nicht so sehr auf Menschen fixiert.
Ich wünsche dann mal eine Gute Nacht. Ab morgen wird es anstrengend.
Mittlerweile habe ich die 2000km im Sattel überschritten. Ein paar sollten noch dazukommen.
@My: Danke, danke. Machu Picchu rückt langsam aber stetig näher. Ich bin auch gespannt, wie es dort wird. Ist gar nicht so einfach, da hinzu kommen. Aber es sieht ganz gut aus.
@Franz: Ich steh ganz gut im Futter, glaube ich 🙂 und die Pausen werden kommen. Spätestens bei Machu Picchu wird es ein paar Tage radfreie Zeit geben. Leider sind reine Pausetagen mit Nix-Machen nicht so mein Ding.
@Anne: In den letzten Tagen hat der Spaß und die Freude an der Landschaft überwogen. Und das nächste Ziel ist auch nicht mehr weit entfernt. Ein paar Bilder werden also noch kommen 🙂
Hallo Marco,
vielen Dank für die vielen tollen Berichte. Es ist – wie immer – schön, mit Dir auf Weltreise zu gehen.
Ich hatte mir Peru nicht so vorgestellt. Bin schon ganz gespannt auf Macchu Picchu.
Ich wünsche Dir viel Motivation, Freude und lauter nette Menschen auf den nächsten Etappen.
Weiterhin alles Gute, Gesundheit und Pannenfreie Fahrt.
My
Hallo Marco, bitte komm nicht so zurück das du nur noch Haut und Knochen bist.
Kaffeefahrt habe ich hinter mir in Münster. !!!!! Höhenunterschied bei NN 10 Meter .
Aber vielleicht muß du dir mehr Pause gönnen. 1 Nacht ist zu wenig. Ich hoffe du hälst noch ein wenig durch. Ich möchte auf deine Berichte nicht verzichten. (noch nicht ).
Gruß Franz
Hey Marco,
Ich will dir deine Illusionen ja nicht nehmen, aber „Kaffeefahrten“ sehen anders aus! Das, was du da machst, ist schon ganz schön krass! Toll! Und nur weil es Bekloppte gibt, die noch krasser unterwegs sind … ich freu mich auf mehr Bilder und Berichte! Auf dass dir deine Gesundheit und der Spaß an der Reise erhalten bleibt, auch wenn es noch anstrengender wird. Denn Spaß soll es doch machen, oder!?
Viele Grüße, Anne