20160912 Da war sie wieder…

diese Ruhe.

Nach einer 7 stündigen Busfahrt mit nicht allzuviel Schlaf bin ich morgens um kurz nach 5 in Huancayo angekommen. Auch eine Schlaftablette, die ich mir am Vorabend noch gekauft habe, hatte leider keine Wirkung gezeigt. Zumindest nicht die gewünschte. Hinzu kam, das es im Bus zog und dadurch saukalt wurde. Ich hatte die Dame am Ticketschalter wohl nicht richtig verstanden, wo es darum ging, oben oder unten zu sitzen. Unten war es nähmlich mollig warm, wie ich beim Austeigen festgestellt habe. Habe dann in der Wartehalle noch auf ein wenig Helligkeit draußen gewartet und bin dann bei 5°C losgefahren. Die Stadt hat mir so gar nicht gefallen. Lag vielleicht an der Uhrzeit und der Nacht, aber auf den Straßen viel Dreck und sehr viele Scherben. Ein Glas oder eine Flasche ist direkt vor mir auf dem Boden zerschellt. Ob es Zufall oder Absicht war, konnte ich nicht ausmachen. Auch viele Km nach der Stadt waren regelmäßig Glassplitter am Seitenrand. Scheinbar ist es hier Sitte, das Glas einfach aus dem Fenster zu werfen. Dafür wurde es dann recht ruhig auf der Straße und die Landschaft wieder schöner. Es ging zwar 18km bergauf, aber bin halt irgendwann oben angekommen. Die Menschen am Wegesrand wie gehabt: in der Stadt eher auf Abstand, vielleicht sogar etwas negativ, auf dem Land wieder freundlicher. Haben aber auch wieder viele Fahrer gegrüßt. Unterwegs haben mich ein paar Busse nach Ayacucho, mein nächst größere Ziel überholt. Ich hätte auch da drin sitzen können. Aber mein Ehrgeiz hatte noch mal den Schweinehund bezwungen und ich war fest entschlossen, die ca. 265km nach Ayacucho mit dem Rad zurückzulegen und dann weiterzuschauen.

Sobald die Sonne den Bergrücken überwunden hatte, wurde es auch schnell wärmer. Jeden Km wurde ein Kleidungsstück mehr ausgezogen.

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imgp9572Bei dieser scheinbar verlassenen Kirche mit fehlenden oder eingeschlagenen Fenstern habe ich eine längere Pause gemacht. Ein Hund kam auch an und wollte was abhaben. Da er ein potentieller Fahrradjäger war, hat er aber nix abbekommen.

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imgp9574Hinter der Kirche Häuser aus Stroh. Irgendwo wurden auch ein paar Schafe auf die Wiese getrieben.

imgp9575Fast ganz oben kam sehr überraschend dieser Mautstelle. Eine Frau, die irgendwelche Snacks verkauft, kam winkend auf mich zu und deutete mir an, auf der Gegenfahrbahn einfach vorbei zu fahren. Ein Beamter deutete ebenfalls dahin, also fuhr ich einfach vorbei.

imgp9576Hier noch ein Blick vom höchsten Punkt heute. 3900hm immerhin. Allerdings hat mich die Busfahrt einige Hm nach oben befördert 🙂

imgp9577Ja, Pampas. So macht der Bergriff hier Sinn. JWD könnte man auch sagen.

imgp9580Die Straßenverhältnisse waren heute den ganzen Tag über ziemlich gut.Kaum Schlaglöcher oder Schotterabschnitte. Letztere auch nur immer auf einer Fahrbahn. Das machte die anschließende Abfahrt natürlich einfacher und schneller.

Dieses kleine Örtchen hat mir irgendwie gut gefallen. Sah ordentlich und aufgeräumt aus. Auch der kleine Laden, in dem ich was Süßes gekauft habe, war richtig ordentlich.

imgp9583Die Abfahrt, wie die Auffahrt, meistens nicht so steil. Und man konnte wieder richtig weit gucken, wo es lang ging.

imgp9591Drei kleine Wasserfälle, die sich in den Rio Mantaro ergießen. Diesem Fluß ging es den Rest des Tages flußabwärts entlang.

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imgp9598Ebenfalls am Fluß entlang ging eine Eisenbahnstrecke. Ob die allerdings noch befahren wird, weiß ich nicht. Einen fahrenden Zug habe ich zumindest keinen gesehen oder gehört. Nur 2-3 alte Waggons.

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imgp9601In einem kleine Ort war Straßenmarkt. Für mich ging’s aber einfach weiter. Wollte noch ein paar Km schaffen.

imgp9602Dieser Herr hat es bestimmt schwerer wie ich, weil so mit Gangschaltung ist an dem Rad nicht viel gewesen. Erklärt auch, warum er den vorherigen kleinen Anstieg geschoben hat. Apropro Anstiege: Flußabwärts klingt ganz nett, war aber, natürlich, nicht ganz so einfach. Immer wieder kleine Anstiege von 10,20 oder 30hm. Und so ging es mal näher, mal weiter entfernt vom Fluß weiter.

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imgp9604So um 14 Uhr schien die Schule vorbei gewesen zu sein. Ein paar Schüler, auf 1-2km auf der Straße verteilt, liefen nach Hause. Super Schulweg. Und das bei strahlendem Sonnenschein direkt über einem.

imgp9607Mein nächster und letzter Pausenplatz an diesem Tag.

imgp9608Eine Hummel auf der Suche nach was Essbaren.

imgp9610In einer Kurve hatte ich dann meinen Zeltplatz für die Nacht gesehen. Etwas unterhalb der Straße war doch tatsächlich eine kleine Wiese, Heringe gingen auch rein und von der Straße aus müßte man schon sehr genau hinschauen, um das Zelt zu entdecken. Ich wollte zwar eigentlich noch 1-2 Stündchen weiter fahren, aber die Beine sind schon wieder oder immer noch schwer. Der gestrige Pausentag hat leider nicht allzuviel Regeneration gebracht. Ebenfalls hat sich beim berghochfahren wieder der Nacken sehr schnell gemeldet. Dieses Mal zog es auch weiter den Rücken runter. Keine Ahnung warum. Bin eigentlich der Meinung, dass ich locker auf dem Rad sitzen würde.  Vielleicht hilft je eine erholsame Nacht im Zelt.

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imgp9615Ein paar Meter vom Zelt entfernt ein schöner Blick in das Flußtal. So gefällt mir das.

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20160912

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