Noch etwas dösend habe ich morgens im Hostel deutschsprechende Menschen gehört. Habe dann mal geschaut, wer da so ist. Fünf deutsche Backpacker Mitte 20 sind mit dem Nachtbus eingetrudelt und suchten eine Unterkunft. Nach dem üblichen woher und wohin habe ich dann Sachen gepackt. Mein Zimmer wurde auch direkt weitervermietet an eine junge Französin, die, nachdem ihre Freundin zurückgeflogen ist, alleine in Peru unterwegs ist. Respekt.
Um der Sonne und dem Verkehr ein wenig zu entkommen bin ich um 07:00 los. Fast eine Seltenheit bisher: Bäume am Straßenrand.
Auch für meinen Freund den Esel ist heute wieder ein Arbeitstag.
Nach Huaraz wurde die Gegend wieder einfacher. Es war auch kaum Verkehr auf der Straße. So, als ob man sich dem Ende der Welt nähert.
Hier und da noch ein kleines Örtchen,
und ansonsten Weide- und Ackerland.
In dem letzten Ort, bevor es links ab in den Nationalpark Huarascan ging, noch bei diesem netten Herrn eingekauft. Es hat mir auch gezeigt, wie man einen gefälschten 5 Soles-Stück vom echten unterscheidet. Irgendwas mit der Färbung der inneren Scheibe. Irgendwie ist nämlich ein solcher falscher 5er in meinem Geldbeutel gelandet.
Die letzten Meter auf der asphaltierten Straße. Heute noch mal mit Rückenwind.
Bis hierhin lief es echt geschmeidig. Leicht bergauf, lockerer Tritt. Alles prima. Bisheriger Schnitt nach ca. 40km: 15,irgendwas
Und dann eben links ab in den Nationalpark Huarascan mit dem Gletscher Pasturori und ein paar anderen Sehenwürdigkeiten. Natürlich auf einer Schotterstraße.
Und zwar eine Schotterstraße der unangenehmeren Art. Es war alles vorhanden: Sand, kleine Steine, mittelere Steine, große Steine, lockere Steine, Steine im Boden, ganz viele Schlaglöcher, Querrillen und keine 10cm² ebene Fläche. Und immer leicht bergauf.
Hier und da ein bemalter Stein mit Kilometerangabe. Damit man auch genau weiß, wie langsam man vorankommt.
„Kurz“ vor Ende dann die nächste 1000er-Marke geknackt.
Landschaftlich alles ein Traum.
Diese Pflanze da oben ist angeblich recht selten und kann bis zu 15m hoch und 100 Jahre alt werden. Sie blüht nur einmal im Leben für 9 Monate und stirbt danach.
Deswegen habe ich mir die Mühe gemacht und bin da hinaufgekraxelt.
Von oben konnte ich beobachten, wie ein PKW mehrere Anläufe benötigt hat, um eine Rampe hochzukommen. Ds ist aber an durchdrehenden Reifen mehrfach gescheitert. Irgendwan hat’s dann aber geklappt. Ich habe dieses Stück erst gar nicht versucht zu fahren und habe direkt geschoben.
Noch schnell ein Selfie mit der seltenen Pflanze.
Nur um noch mal festzuhalten: der Weg zur Pflanze war jetzt kein kurzer.
Zwei Kurven später, mehr oder weniger neben der Straße weitere dieser Pflanzen. Scheinen hier nicht ganz so selten zu sein.
Keine Ahnung was das ist. Vielleicht kann da ja jemand recherchieren.
War in unmittelbarer Nähe zu dieser Behausung.
Ein paar Pferde. Es waren auch Kühe und Schafe unterwegs. Alle freilaufend und manchmal von Menschen getrieben.
Nahe des Sees auch ein paar Gänse oder Enten.
Und dann nach 18 quälenden Schotterpisten-Kilometer der offizielle Eingang zum Nationalpark. Auf diesen 18Km ist der Gesamtschnitt dann auch auf 11,8 gefallen. Neben der „Straßen“-Beschaffenheit macht sich die Höhe durchaus bemerkbar. Ich habe bestimmt alle 500m eine Pause einlegen müssen, um den Atem wieder zu beruhigen.
„Eintritt“ zum Park kostete mich 10 Soles. Allerdings macht das „Büro“ um 15:30 zu und mit dem Fahrrad könnte man einfach durchfahren. Egal. So wuste wenigstens jemand, dass ich im Park unterwegs war. Für heute war aber Feierabend mit Radfahren. Zelten auf dem Gelände war absolut kein Problem.
Nicht sehr abenteuerlich aber ich war froh, endlich Pause machen zu können.
Habe dann noch die Gegend ein wenig erkundet.
Um 17:30 nach einem Topf Nudeln gingen die Augen das erste Mal zu. Habe dann noch zufällig den Sonnenuntergang mitbekommen und dann direkt weitergeschlafen.
Um es kurz zu halten :
Wow!
Ich denke nicht nur für mich ist dieser Bericht und die Bilder einer der Besten und macht direkt Lust dabei zu sein, entweder gut ausgesuchte Bilder oder doch ziemlich abwechslungsreich und vor allem schön dort !! Natürlich bei bestem Wetter und dann auch noch bei die 4000 geknackt , alle Hüte ab !
Das es ein Nationalpark ist, merkt man bestimmt ziemlich schnell , aber egal in welchem Land, diese Parks lohnen sich wohl immer, auf verschiedene Arten.
Wobei zumind freies Zelten dann normal nicht erlaubt und nur auf gekennzeichneten Flächen möglich ist, aber du hast ja direkt in dem geschützten Bereich genächtigt und weißt das ja eh besser als ich 😉
Heut war ja fast alles dabei, und es sieht auch so aus Alsob du es genossen hast und noch Power für den ‚kleinen‘ Anstieg zu dem ‚Etwas‘ hattest.
Achso, der Esel ?, ich bzw wir wussten ja schon immer, dass er einfach ständig da ist, auch wenn man ihn nicht explizit erwähnt , wohl ? ?
Aber du kannst uns ruhig sagen, dass du ihn als Lastesel mitgenommen hast, dann Spar dir auch das Abpacken und Umlackieren von ihm ?
So, viele Grüße nach meiner Inselumrundung in der Frühe in den Sonnenaufgang von Langeoog , ja, auch hier muss Urlaub mal sein. 🙂
Weiterhin alles gute und Lata zum Gruße
Steffen