Weiter aufwärts…
Heute ging es weiter den Rio Santa entlang. Bei zunächst angenehmen Temperaturen und noch viel Schatten ging es die schmal Straße wie gestern schon immer etwas oberhalb des Flusses am Felsen entlang.
Überraschend war der kleine Schwarm Papageien, die einen Baum besetzt hatten. Ansonsten kaum Tiere zu sehen. 2-3 Mal liefen kleine Echsen neben mir her. Die können so ca. 12km/h laufen. Eine Bergziege gab es heute auch noch.
Was ich schon seit Tagen erwähnen möchte: Die Hunde in Peru sind viel entspannter als ihre ecuadorianischen Artgenossen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen interessieren sie sich für Radfahrer überhaupt nicht. Ein Sorge weniger.
Die Straße wurde dann immer enger und die Schlucht tiefer. Kein Wunder, dass die Autos hier so bedächtig fahren. Leitplanken gibt es keine und 20-30m in die Tiefe stürzen möchte man halt nicht.
Dann waren da heute viele Tunnel. Vermutlich so um die 19. Die waren durchnummeriert und an die 19 kann ich mich noch erinnern. Heute war auch etwas mehr Verkehr. Gestern war Sonntag, daher wohl die allgemeine Ruhe. Vor jeder Kurve und Tunnel wurde immer schon brav gehupt. Auch für mich war das Hupen eher hilfreich als störend. So konnte ich ggf. rechtzeitig an die Seite fahren oder vor dem Tunnel warten.
Einer von 2 oder 3 Wasserfällen heute.
Mitten im Fels einfach eine 5-6m hoher und ebenso breite wie tiefe Höhle.
Bei diesem Staudamm habe ich das erste Mal hier in Südamerika Deutsche getroffen. 2 schwarzwälder Ehepaare auf etwas bequemer Reise mit Auto, Bus und Flugzeug durch Peru. SIe haben hier durch ihre Kirchengemeinde Bekannte getroffer. Nach einem kurzen Plausch ging es mit Gottes Segen für mich weiter.
Über diese kleine Rinnsal habe ich mich sehr gefreut. Seit über 3 Stunden war nämlich keine Ortschaft mehr vorhanden und bei stetig steigenden Temperaturen wurden meine Wasservorräte langsam knapp. Da das Wasser direkt aus dem Berg kam, hatte ich keine Bedenken.
Mit zunehmender Höhe wurde es wieder grüner und das Tal breiter.
Irgendwann eine Flußüberquerung
Ein paar zarte Blüten am Wegesrand
Die Bergspitzen waren auch nicht mehr ganz so weit weg wie gestern noch. Irgandwann war die 2000er Marke wieder erreicht.
Das hier musste ich fotografrieren. Die Metalheads unter den Lesern kommt der Schriftzug bestimmt bekannt vor.
Links und rechts der Straße zunehmen mehr Felder und Landwirschaft. Die Ortschaften machten auch einen ordentlicheren Eindruck.
Unterwegs eine Banane bei einem kleinen fahrenden Obsthändler gekauft. Zu meiner Überraschung war die Banane innen drin eher orange als, wie gewohnt, gelb. Hat trotzdem geschmeckt. Mittags hatte ich mir auch schon eine ordentliche Portion Reis mit Hühnchen, Bambussprossen gegönnt. Nicht ganz unzufällig hatte das Restaurant auch Wifi, so daß ein bisschen Skypen mit der Heimat möglich war. Dieses Internet ist schon eine tolle Sache.
Der Rio Santa zerteilt die beiden Bergketten Cordillere Blanco und Cordillere Roja, die weißen und schwarzen Kordillieren. Die weißen, östlich des Flusses, gelegenen Berge sind teilweise mit Gletschern überzogen. Ein bisschen Kälte hätte ich auch gebrauchen können.
Nach einem schweißtreibenden Tag habe ich mir in Carhuaz ein Zimmer genommen. Allerdings hat mir erst das zweite Hospedaje zugesagt, da in dem Ersten die Internetverbindung schlecht bzw. nicht vorhanden war. Hier noch ein Bild vom Straßenmarkt.
Morgen bemühe ich mich um einen kurzen Fahrtag. Bin seit 5 Tagen auf dem Rad und es wird ja nicht einfacher. Im Hinblick auf die nächsten Tage kann ein bisschen Ruhe nicht schaden.
Ui, in 2 Tagen von 0 auf 2800 HM. Das ist schon ordentlich!
Aber das schöne ist, wenn man erst mal dort oben ist, wird es wieder flacher. 😉
Als ich heute Morgen beim Bauernhof am Birkenwald vorbei gelaufen bin, habe ich übrigens direkt an dich denken müssen. Da stand doch tatsächlich so ein dickköpfiger Esel herum und schaute mir hinterher. 😀
Weiterhin viel Spaß
Jens