das Gute an einem Hotel mit schneller Internetverbindung ist:
Man kann viele Bilder hochladen, die an so einem fahrradfreien Tag gemacht wurden. Zumal es auch genug zu knipsen gab.
Nachdem meine gestrigen Bemühungen um einen Tagesausflug in die Mangrovenwälder bei Tumbes nur von mäßigem Erfolg waren, bin ich heute morgen noch mal zu einem Büro gegangen, um zu gucken, ob ein Platz für mich bei einer Mangroventour frei ist. Nach einigem (verständnisfreien) Hin und Her ging es zum nächsten Büro und die sagten mir dann ich solle um 12 noch mal vorbeischauen.
Auf dem Weg zurück noch ein paar Fotos von der Innenstadt gemacht.
In dem Stadtzentrum wieder ein großer Platz mit einer relativ großen Kirche. Ein Radfahrer hat sich beim vorbeifahren auch bekreuzigt.
Auf dem Platz und rundherum selber war eine Art Parade im Gang. Hier marschiert eine Truppe Pioniere im Eiltempo mit typischen Militärgesang um den Platz.
Die Militärpolizei, die den Platz rundherum abgesichert hat, war mehr oder weniger aufmerksam. Immerhin war genug Zeit, um mit dem Handy zu spielen. Ein Phänomen, dass auch bei vielen anderen Teilnehmern der Parade zu sehen war.
Hier der Auf- bzw. schon wieder Abmarsch der Ehrengäste. Auch bei denen war das Handy eine beliebte Nebenbeschäftigung. Während der Parade hat ein Militär diverse Namen vorgelesen (und geehrt?). Manchmal fing dann die Marschkapelle schon an zu spielen, während noch Namen vorgelesen wurden. Bei der Organisation schien mir noch ein gewisses Optimierungspotential zu sein. In Deutschland wäre bestimmt alles minutiös geplant worden.
Auffällig waren die vielen Ehrungen für Senioren, mit Adulto Major betitelt.
Bei so einer Parade darf der mobile Eiswagen natürlich nicht fehlen, habe es aufgrund gewisser Bedenken aber nicht zu mir genommen.
In 2-3 Nebenstraßen warteten derweil noch viele weitere Gruppen in diversen Trachten und Uniformen.
Nach dem offiziellen Teil ging s dann los mit dem Aufmarsch der einzelnen Gruppen. Auch hier viele Vereine für und von Senioren.
Die ganze Parade habe ich mir dann nicht angeschaut und bin erst mal zurück zum Hotel, um die Zeit bis 12 anderweitig zu nutzen. Das Hotel Feijoo liegt nur ein paar Meter von dem zentralen Platz entfernt und sieht ganz ordentlich aus. Wie in dem letzten Hotel krabbeln hier zwar auch kleine Insekten auf dem Mobiliar rum, aber das scheint hier klimabedingt einfach so zu sein. Wenn man sich den meisten entledigt, lassen sich für die nächsten paar Stunden auch nicht viele neue blicken.
Gegen 12 bin ich dann mit deutscher Pünktlichkeit los zum Tourbüro. 12:40 sollte es dann losgehen. Immerhin schien es so, daß ich an der Tour teilnehmen könne. Irgendwann wurde viel telefoniert, die Zeit verging, dann verschwand einer, Probleme?, nein nur ein wenig Verzögerung, weitere Telefonate. Aber irgendwann ging’s dann mit einer kurzen Stadtführung zu Fuß los. Auf dem Weg wurde noch ein Paar aus Chichlayo aufgesammelt. Die Erklärungen waren natürlich nur auf Spanisch. Bei den Ausführungen ging es wohl um die Gründungszeit und ob es nun Tumbes oder Tumbe ausgesprochen wird. Auf dem nächsten Bild, so mein Verständnis, handelt es sich um die (ehemalige?) Bibliothek von Tumbes.
Hier ein Tourist vor der Kirche/dem Dom von Tumbes. Gefühlt war ich der einzige Nicht-südamerikanische Mensch in der Stadt.
Was ich verstanden habe ist, dass man sich nicht unter diese Bäume, die rund um dem Platz stehen, setzen darf/soll, weil die Gefahr besteht, von den herunterfallenden Früchten getroffen zu werden.
Ganz interessant war dieses Bauwerk.
Auf der gesamten Fläche wurde mit Mosaiksteinen so die wichtigsten Dinge von und rund um Tumbes dargestellt. Zum einen viele Tiergestalten,
aber auch aus der Geschichte, wie hier der nicht ganz so friedliche Einzug der Spanier zur Kolonialzeit.
Nach dieser kurzen Stadtführung war dann erst mal wieder ein paar Minuten warten auf das Taxi angesagt. Geduld muss man hier wohl ein wenig mitbringen. Eine Tugend, die ich immer wieder erlernen muss.
Aber auch das Taxi kam nach ca. 10 Minuten warten. Auf dem Weg nach Poerto Pizarro stieg noch ein weiteres Paar aus Lima zu. Immerhin konnten die ein paar wenige Worte Englisch.
Im nächsten Bild ist der Kapitän samt Schiff zu sehen, mit dem es zu den Mangrovenwäldern, einer Krokodilfarm, einer Vogelinsel und einer Bade- und Restaurant-Insel ging. Links ist der Tourguide Roger zu sehen. Er war auch schon im Tourbüro dabei. Mit ihm habe ich während der Tour immer mehr und mehr einen Sprachkurs gemacht. Er wollte Englisch lernen und ich Spanisch. So haben wir uns gegenseitig ein wenig geholfen. Es waren zwar immer nur einzelne Wörter, aber immerhin. Mal schauen, was hängen geblieben ist.
Mit knatterndem Motor ging es dann zunächst entlang der Mangrovenwälder, dann ein wenig direkt hindurch
zu der Krokodilfarm. Die bestimmt 100 Krokodile wurden nach Alter und später auch nach Geschlecht in Gehegen gehalten. Wenigstens waren einige der, teilweise bis zu 4m langen, Tiere aktiv. Bei den „Jungs“ gab es sogar eine kleine Keilerei zwischen zweien.
Die meisten haben natürlich einfach nur so rumgelegen und haben sich die Sonne auf die Schuppen scheinen lassen. Wobei es weitestgehend bewölkt war, was den Ausflug recht angenehm gestaltet hat.
Als Erinnerung gab es dann noch ein Foto mit einem „ausgestopften“ Krokodil und dem Touristen.
Von der Krokodilfarm fuhr das Boot dann zu einer Vogelinsel, auf der Dutzende oder Hunderte von Fregattvögeln rumgesessen haben.
Während den Bootsfahrten konnte man Fregattvögel und auch Pelikane beim Fischfangen beobachten. Aus direktem Flug wurden die Fische gefangen. Während des Flugs versuchten die Vögel dann, die Fische so zu drehen, dass sie sie schlucken können. Da das nicht immer gelang, landete auch der eine oder andere Fisch wieder im Wasser.
Als letztes wurde ein Badeinsel mit Restaurants angesteuert. Neben Essen und Schwimmen wäre noch Jetski fahren möglich gewesen. Mangels Ersatzklamotten habe ich das mal sein gelassen. Dafür gab es einen lecker gebratenes Stück Fischfilet (keine einzige Gräte gefunden!) mit Reis. Die Portionen, die hier serviert wurden, waren auf jeden Fall ganz ordentlich, wobei die Preise fast deutsches Niveau hatten.
Während des Essens haben auch die anderen Teilnehmer versucht mit mir zu reden. Interessant ist, was hier von Deutschland so bekannt ist: das ist zum einen Fußball (Bayern München und Borussia Dortmund), zum anderen deutsches Bier und das Oktoberfest. Alles genau meine Themen :/
Auf der Rückfahrt ging’s weiter mit dem Sprachkurs. Zu Bildern, insbesondere Roger, bin ich irgendwie nicht mehr gekommen. Auf einmal standen wir vor meinem Hotel und die Tour war beendet.
Ein einigermaßen kurzweiliger Tag neigt sich mit dem Schreiben des Blog-Eintrags so dem Ende zu. Morgen geht’s mit dem Rad weiter Richtung Süden. Immerhin ist die nächste Aktivität schon geplant!
Hallo Marco. Hier ist ein weiterer Fan von dir. Du wirst in deiner Berichterstattung immer besser . Tolle Sache. Bis bald Franz.
Hallo Marco,
Wieder sehr schöne Bilder und Beschreibungen. Fische werden grundsätzlich mit dem Kopf voran verschluckt, damit sich die Schuppen nicht im Hals verfangen und die Vögel ersticken.
Weiterhin gutes Gelingen
Deine Ellis