20160822 Spuren im (Asche-)Sand

Ein super Tag…

Vor den heutigen geplanten 55km mit ca. 1800hm hatte ich gehörigen Respekt. Deswegen ging um 5:20 der Wecker und um 6:30 war ich abfahrtbereit. Bei angenehmen 15°C und zu dieser Uhrzeit wenig Verkehr habe ich Banos verlassen.

IMGP8470Bevor ich es vergesse zu erwähnen: Sowohl in der Stadt als auch auf den Straßen gibt es immer wieder Schilder, auf denen abgebildet ist, wo man hinlaufen soll, falls ein Vulkan ausbricht.

IMGP8472Kurz nach Ortsausgang ging es dann laut Navi links nach Riobamba. Der Asphalt verschwand dann quasi zum gleichen Zeitpunkt und es ging erst mal steil bergauf. Hier und da war schieben angesagt. Super Einstieg in den Tag.

IMGP8475Eine von mal wieder wenigen Blüten.

IMGP8477Die „Straße“ bestand auf den folgenden 33km hauptsächlich aus festgefahrenen Aschesand mit reichlich Schlaglöchern und Querrillen von LKWs. Hier und da waren zwar mal ein paar Meter befestigt, aber viel waren es nicht. Die unten abgebildete „Brücke“ musste ich zum Glück nicht nehmen, rechts ging die Straße dran vorbei.

IMGP8480Auf den besagten 33km habe ich vielleicht 20 Menschen zu Fuß, auf Motorrädern oder Autos gesehen. Der eine oder andere hat freundlich gegrüßt oder mit dem Daumen nach oben gezeigt.

IMGP8481Auch wenn der Weg nicht einfach war, war ich dennoch begeistert. Kaum Verkehr, fantastische Ausblicke, kein Lärm, hier und da das Rauschen des Rio Chambo. Dazu noch Rückenwind. Einfach perfekt.

IMGP8484Bei diesem Anblick kam mir der Titel für den heutigen Tag.

IMGP8485Möglicherweise das Ergebnis eines Vulkanausbruchs.

IMGP8486Auf der Strecke gab es nur einige wenige Häuser und von denen waren auch nicht alle bewohnt. Kein Wunder, man ist schon ziemlich im Nirgendwo.

IMGP8487Ganz schwach zu erkennen ist der Weg am Hang entlang. Eine halbe Stunde später bin ich dann hinten links hinter der Kurve verschwunden.

IMGP8493In diesem Dorf war auch nicht mehr so viel los.

IMGP8500Ab Penipe gab es dann wieder Asphalt. Bis dahin hatte ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 11km/h. Da es hier so gut wie keine ebenen Flächen gibt, wird auch schon mal der Straßenrand als Weidefläche genutzt.

IMGP8504Bei einer meiner zahlreichen Pausen kam dieser Junge auf mich zu. Kommunikation ist immer noch schwierig.

IMGP8506Das nächste Bild ist schon nach Riobamba, dem eigentlichen Ziel von heute. Durch die frühe Abfahrt habe ich mich zur Weiterfahrt entschlossen. Außerdem musste ich den Rückenwind einfach ausnutzen. Hinter dieser schönen Mauer mit Tor muss ja was ganz tolles sein.

IMGP8508Könnte man meinen. Mittlerweile haben sich die angenehmen 15°C verabschiedet, so dass es in der Sonne über 25°C waren. Da kam mir das Dach der Mauer gerade recht. Durch die Äquatornähe steht mittags die Sonne ja senkrecht und Schatten findet sich nur selten.

IMGP8509Noch ein Eindruck vom Aufstieg zur Laguna del Colta.

IMGP8512Die Laguna del Colta ist ein See auf 3300hm. An einer Uferseite ist ein kleiner Park angelegt worden. Ein nettes Plätzchen für eine Pause.

IMGP8516Allzu lange habe ich aber nicht pausiert, weil so beim rumsitzen der Wind ziemlich frisch war und selbigen wollte ich noch etwas nutzen.

IMGP8518Da ich wieder auf der Panamericana gelandet war und entlang dieser alles besiedelt ist, hat sich für mich kein geeigneter Zeltplatz ergeben. Außerdem kann man sich nach 105km und knapp 2200hm ja auch mal was gönnen. Und so hat mich das Navi zum Gästehaus Intisisi geführt. So unscheinbar das Gebäude von außen wirkt, innen ist es auf jeden Fall was außergewöhnliches. Lustiger Weise haben mich die Inhaber auf dem Weg von Riobamba bis hier hin zwei mal überholt.

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IMGP8524Beim Abendessen hatte ich dann das Vergnügen, mit einem Paar aus Freiburg am Tisch zu sitzen.

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5 Antworten zu 20160822 Spuren im (Asche-)Sand

  1. Anne sagt:

    Hey Marco,

    sehr schön, mal wieder eine Deiner Touren verfolgen zu können! Tolle Sache, die Du da wieder machst…!

    Die lila Blumen, die Du ein paar Mal fotografiert hast, sind übrigens Lupinen. Das wusste ich aus dem Handgelenk, da wir diese widerstandsfähigen Pflanzen gerade in Island besonders kennengelernt haben. Bei Dir da unten heißen sie „Anden-Lupinen“, in Island heißen sie passenderweise „Alaska-Lupinen“.

    Ich soll Dich auch von Manuel schön grüßen! Gute Fahrt weiterhin, wir freuen uns auf den nächsten Tagesbericht!

    Viele Grüße,
    Anne

  2. mvhau sagt:

    Hi Steffen, selbst in den touristischen Zentren spricht das Personal kaum Englisch. Also Hände und Füße und Wörterbuch sind angesagt. Irgendwie klappt’s aber immer. Als Zweitsprache müsste auch Englisch gelehrt werden, aber irgendwie scheint das kein Pflichtfach zu sein.
    Gruß
    Marco

  3. Steffen sagt:

    Toller Bericht, tolle Fotos. Spätestens jetzt hab ich Fernweh und es hört sich nach der Tour an die du im Sinn hattest. Liest sich auf jeden FAll wieder richtig schön.
    Höhen und Tiefen wird es immer geben, genau wie beim Weg, aber was wäre es/er auch ohne 😉

    Viel Spaß weiterhin und jederzeit gute Fahrt!

    Ich vermute mal, die Kommunikation innerhalb der/einer Unterkunft mit dem „Personal“ geht besser bzw. auf Englisch, oder ist dort auch immer nur mit Händen und Füßen angesagt? (was wird denn dort gesprochen bzw. auch gelernt in der Schule als zweite Sprache? wenn überhaupt?)

  4. gvomhau sagt:

    Hallo Marco,

    wieder ein sehr schöner Bericht. Es sieht so aus, als wärest Du jetzt angekommen. Das Hotel sieht super aus, da kann man sich sicher wohlfühlen. Weiterhin viele solcher Tage wünschen wir Dir.

    Fühl Dich von uns gedrückt

    Deine Ellis 🙂

  5. Michaela sagt:

    Hallo mein Schatz,

    schön das du heute soviel Spaß hattest 🙂 Jetzt wird es bestimmt auch immer schöner. Die Bilder sind toll.
    Hier werden es heute 30 Grad, da wäre ich auch lieber (glaub ich) auf dem Rad.

    Dicken Kuss,
    Michaela

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