20160819 Erste(r)…

…Tourtag: Mein Schlafpensum konnte ich immerhin auf 5h erhöhen. Darauf folgten 4h Gedankenspiele und eine zunehmende Nervosität. Um 6 Uhr dann aufgestanden, Sachen gepackt, noch mal mit den Liebsten geskypet, Frühstück und dann ging’s los. Schon auf den ersten paar Metern verflog das flaue Gefühl. Zunächst galt es, aus Quito zu kommen. Bis zur „Stadtgrenze“ waren es ca. 20km. Je weiter außen, desto ruhiger wurde der Verkehr, aber die Straßen auch zunehmend schlechter und die Umgebung ärmer. Trotzdem sind die Menschen hilfsbereit. So hat mir ein Automechaniker in die bislang nur handaufgepumpten Reifen noch etwas Luft gepumpt. Der GPS-Track dem ich folgte führte mich dann auf einen Waldweg. Es gab zwar schöne Aussichten, aber bis km 25 ging es stetig bergauf. Zwar nur 400hm, aber man muß halt immer strampeln. Dazu kam dann noch die Sonne. Die anschließende Abfahrt erwies sich als Downhill-Strecke von Paris-Roubaix. Eine grob gepflasterte und sehr steile Abfahrt. Unten angekommen hatte ich eine Durchschnittgeschwindigkeit von ca. 13km/h. Tolle Aussichten.
Kurz darauf eine Sackgasse. Der Weg meines Vorfahrers existierte nicht mehr. Ein paar Menschen beim Haus bauen haben mir dann die zu nehmende Richtung gezeigt. Kurz davor habe ich eine Cola und 2 Bananen bei einem Kleinstladen gekauft. Die etwas ältere Besitzerin fragte dann ein wenig wegen dem Fahrrad und so und war sichtlich besorgt um mein Vorhaben und wünschte mir viel Glück.

…Planänderung: Ab der Sackgasse bin ich dann auf der E35, also der bekannten Panamericana gefahren. Die 2-3 spurige Straße hat schon Autobahncharakter. Immerhin gab es immer einen relativ breiten Seitenstreifen. Vom Profil her wusste ich, dass es die nächsten 25km bis auf 3500 hochgehen musste. Das wäre ja nur halb so schlimm gewesen, wenn da der Wind nicht gewesen wäre. Bei teilweise starken Böen bin ich nur selten über den 4 Gang hinaus gekommen, sehr viel war auch der erste dabei, wobei die durchschnittliche Steigung bei nur 3% lag.

…Zweifel: wie das so ist, wenn es etwas Widerstand gibt, meldet sich der innere Schweinehund und hinterfragt immer mal wieder das gesamte Vorhaben. Aber mit vielen,vielen Pausen bin ich dann doch oben angekommen. Als Entschädigung folgte eine 30km Abfahrt.

…Erkenntnisse: Meine Fitness ist noch nicht so weit, um viel mehr als 1000hm pro Tag zu fahren. Deswegen ist der geplante Schlenker zur Laguna Quilotoa gestrichen. Der Krater mit See liegt auf fast 3900hm und hätte nochmal ~80km Bergauf bedeutet. Deswegen folge ich der E35 weiter und werde versuchen, morgen Banos zu erreichen.

…Nacht im Zelt: Etwas abseits der E35 habe ich mein Zelt auf einer Wiese aufgestellt. Nachts ist die Temperatur auf 5°C gefallen, war aber trotzdem nicht kalt.

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