20110722 Tag 21

116km, 6,5h und 450hm…

…gegen den Wind. Ich versuche in den Tagesberichten nicht so sehr auf die reinen Zahlen einzugehen, aber heute muß ich damit beginnen.

Eigentlich war die Etappe etwas zur Erholung nach den langen Fahrten der letzten Tage gedacht. Entfernung, Temperaturen und Profil paßten auch. Aber der stetige und leich böige Wind aus Norden hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Teilweise bin ich mit 14km/h auf ebener Strecke gefahren. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 31km/h. Wahrscheinlich da, wo ich das GPS-Gerät in die Tasche hab‘ fallen lassen.

Bis Km 102 hatte ich mich noch soweit im Griff, habe mit stoischer Ruhe und Musik brav getreten und habe mich in Selbstbeherrschung geübt, mußte dann aber doch mal laut Fluchen, als wieder eine heftigere Böe kam.
Mein Fluchen wurde prompt mit ein paar Baustellenabschnitten aus Schotter bestraft. Man soll ja auch nicht Fluchen.

Was gibt es sonst noch zu erwähnen:

Das Wetter an sich war gut. Noch nicht zu warm und kaum Wolken.

der Fluß Kalixälven am Morgen

Bei Km 26 habe ich den Polarkreis überfahren. Nicht sehr spektakulär, da der Parkplatz mit Müll übersät war.

der Polarkreise

der Parkplatz am Polarkreis

Ich habe den ganzen Tag versucht, meinen Schatten einzuholen. Vergeblich.Um 14:39 hat sich eine Wolke vor die Sonne geschoben und mein Schatten war weg.
Um 14:40 war mein Schatten wieder da.

mein Schatten

Ich habe von jedem Schild mit einer Entfernungsangabe nach Pajala ein Foto gemacht. Hier das Erste.

Zielort mit Entfernungsangabe

Jetzt könnte man den Eindruck bekommen, daß das heute kein schöner oder eroflgreicher Tag für mich gewesen ist. Dem ist nicht so.

In Pajala selbst war ich noch kurz einkaufen und habe zum ersten Mal auf der Tour meine Beine richtig gespürt. Als die Frau im Rollstuhl an mir vorbei fuhr, hat dieses Gefühl aber irgendwie eine andere Qualität bekommen.

Alles in Allem ein für Körper und Geist anstrengender und herausfordernder Tag. Aber am Ende wurde ich mit einem wunderschönen Campingplatz am Fluß ohne Moskitos belohnt. Es ist wenig los und die Chancen auf eine erholsame Nacht stehen nicht schlecht.
Der Wind hat den ganzen Tag dafür gesorgt, daß es nicht zu warm war und ich habe die ersten Postkarten geschrieben.

Zeltplatz am Fluß ohne Moskitos

Lustiger Weise habe ich zum dritten Mal Dresdener Nachbarn. Die beiden Radler von vor ein paar Tagen, gestern war ein älteres Ehepaar auf der Durchreise nach Hammerfest, um dort ihre ausgewanderte Tochter zu besuchen. Und heute steht schon wieder ein DD-Auto auf dem Platz.

Euch ein schönes Wochenende. Bei mir geht’s morgen nach Finnland.

20110722

Dieser Beitrag wurde unter 2011 Nordkap veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar