in diesem Fall eines siegerländer Schmieds.
Knie fühlte sich am morgen ganz gut an, nicht perfekt, aber besser als am Vortag und deswegen hatte ich mich gegen den offiziellen Bustransfer raus aus KL entschieden und bin am Hotel direkt auf’s Rad gestiegen. Die Verkehrslage war zudem auch recht überschaubar.
Die Strecke, die ich geplant hatte ging zunächst strack nach Osten raus aus KL, mit der Absicht, in die Hügel und in den Wald zu fahren. Von den Petronas-Türmen aus hatte ich die Hügel schon gesehen und war recht optimistisch, daß das auch funktionieren würde. Mit am Start war Super-Dave, worüber ich aus Sicherheitsgründen ganz froh war. Allerdings ist er auch der Typ, der jeden Scheiß kommentiert, was über einen ganzen Tag lang etwas anstrengend sein kann. Naja, Kompromisse und so.
Vor’m Hotel wurde immer noch fleißig gehandelt. Aber anstelle von Ständen wurde die Ware direkt auf dem Boden dargeboten. Inwieweit sich das lohnt. Keine Ahnung. Kann’s mit kaum vorststellen.In der Stadt war relativ wenig los. Es war Sonntag und wir so gegen 07:30 auf dem Fahrrad. Bis auf eine kleine Unwegsamkeit hat eigentlich alles ganz gut funktioniert. Nach 11km hatten wir den Stadtrand erreicht und der erste Aufstieg stand an, der wahrscheinlich nach 3km an einem Ausichtspunkt endet.Unterwegs gab es schon 1-2 gute Aussichten auf KL. Leider habe ich davon kein Bild gemacht und der Aussichtspunkt ganz oben war leider geschlossen.
Die Landschaft war super
und auf der Straße war wenig los. Nach einer längeren Abfahrt und einer kleinen Ortsdurchahrt stand eine weitere Bergauf-Passage an. Die Anstiege haben mir sehr gut gefallen. Irgendwie fällt es mir auch leichter, Steigungen von 4-8% zu fahren als dieses rumgejuckel im Flachen oder ständigem rauf und runter.
Hier und da waren ein paar Affen zu sehenund mittlerweise waren wir wohl so weit von der Zivilisation weg, daß auch andere Tiere hin und wieder auf der Straße zu finden sind, wie Tapire oder Hirsche. Davon haben wir aber leider keine gesehen.Unterwegs sind uns schon ein paar einheimische Radfahrer entgegen gekommen, was meistens ein gutes Zeichen ist und für eine verkehrsarme und schöne Strecke spricht. So auch heute. Nach dem zweiten Anstieg ging’s kurz runter und dann an diesem Stausee entlang. Autos waren mittlerweile gar keine mehr unterwegs aber dafür wurden die Buchstaben auf den roten Schildern immer größer.Da unsere Malaysisch-Kenntnisse relativ bescheiden sind, sind wir mal weiter gefahren und haben dann den Grund für die fehlenden Autos und die Schilder gefunden. Ein Teil der Straße ist wohl weggespült worden.
Das schien aber schon vor längerer Zeit geschehen zu sein und die einheimischen Motorradfahrer hatten eine „Umgehungsstraße“ durch den Wald eingerichtet.2-3 Mal sprudelte es recht vom Hang herunter. Nach dem Stausee ging es Flußabwärts zur nächsten Stadt. Unterwegs sind wir an einem sehr, sehr großen chinesischen Friedhof vorbegekommen, der viele, viele Fußballfelder groß war.In Semenyih hatte wir uns nur kurz aufgehalten. Ich hatte die nächste Straßengelegenheit genutzt, um wieder Richtung Wald und Hügel zu fahren. Zunächst auf einer 6-spurigen Schnellstraße, auf der nix los war.Aber die Straße wurde immer schmaler, bis wir wieder auf einen angenehm zu fahrenden Landstraße befanden.Den Streichelzoo haben wir uns nur von außen kurz angeschaut. Die Fahrerei war recht kurzweilig, was wohl an der schönen Strecke lag.In dem Ort Lenggeng haben wir bzw. ich (ich fuhr vorne) eine Linksabbiegung verpaßt, was mir aber erst 1-2km später aufgefallen ist. Ich hatte dann angehalten und Dave zugerufen, daß wir eben eine Abzweigung verpaßt hätten. Mit dem Kommentar „I know“ ist er einfach an mir vorbei gefahren, worüber ich mich doch innerlich ziemlich aufgeregt hatte. Ich hatte dann zu ihm aufgeschlossen und noch mal explizit gefragt, ob er mich verstanden hatte, was er bejahte. Mit der Erkenntnis, daß Super-Dave nur bedingt als Partner geeignet ist, bin ich dann mit Musik weitergefahren und habe die Kommunikation auf das nötigste reduziert. Blöderweise führte uns dieser Weg genau dahin, wo ich eigentlich nicht hin wollte. Zunächst war die Straße noch sehr schön,aber die führte dann auf die Schnellstraße 1, die einmal quer durch die, doch größere, Stadt Seremban führt und stark befahren war. Ich hatte die Route am Abend extra noch mal angepaßt um genau das zu vermeiden. Rückblickend wäre ich besser rumgedreht und wäre meiner Route gefolgt. So war der bislang sehr schöne Tag irgendwie dahin und der Spruch „Viele Köche verderben den Brei“ kam mir in den Sinn.Irgendwann hatten wir die Stadt hinter uns gelassen und sind dann nach ca. 110km auf die offizielle TdA-Route gestoßen und konnten ab da den Flaggen folgen.
Kurz vor’m Ziel wurde der Verkehr immer dichter bis hin zum Stau, was an den „Winterferien“ und an den doch wohl sehr populären Badestränden hier lag. Wenigstens konnte man mit dem Fahrrad gut vorbeifahren, wobei wir fast eine Kollision mit einem Motorrad hatten.Wir sind dann aber doch heil am Restaurant angekommen. Besonderheit heute war, daß wir uns zu viert ein Apartement mit drei Schlafzimmern, Wohnzimmer und Küche teilen durften. Ich hatte Glück und hatte ein Einzelzimmer. Andere mußten sich so ein Appartment mit sechs Leuten teilen. In den anderen Zimmern waren Super-Dave, Rudolph und May untergebracht. Zu Rudolph und May ist zu sagen, daß sie die Tour als Paar begonnen haben, aber nach der Tour wohl getrennte Wege gehen werden. Soweit der inoffizielle Mädelsfunk. Dafür kommen sich Nola und Brett seit ein paar Wochen immer näher.Durch die doch relativ lange Etappe sind wir „erst“ um 14:30 oder so im Hotel angekommen. Ich habe dann geduscht, Wäsche gewaschen. Internet gab es wohl seit Tagen nicht mehr hier. Deswegen habe ich mich runter zum Pool gemacht, wo Horden von Kindern rumsprangen. Weibliche Badegäste egal welchen Alters waren alle bekleidet. Bei den männlichen scheint es da keine Pflicht zu geben. Und irgendwie erscheint uns das falsch zu sein. Gut, aus ästhetischen Gesichtspunkten würde ich mir das auch bei dem einen oder anderen Badegast aus Deutschland wünschen, aber das ist ja hier nicht der Grund. Aber ich habe festgestellt, daß die Kinder hier genau das selbe Verhalten haben, wie bei uns. Vom Beckenrand springen, rumhüpfen, andere mit Wasser bespritzen und Krach machen. Noch viel überraschender für mich was, daß der DJ zwischen dem Chartmist hin und wieder Rocklieder eingestreut hat. Hätte ich hier nicht erwartet. Vor ein paar Tage hatte ich ja schon die Durian-Frucht erwähnt. Hier mal ein Hotelschild dazu. Die Frucht stinkt wirklich erbärmlich. Selbst wenn wir mit dem Fahrrad an einem Stand vorbeifahren, kann man das deutlich riechen.Seit ein paar Tagen befindet sich in den Hotels auch immer eine Preisliste vom beweglichen Zimmermobiliar. Mir käme es zwar nicht in den Sinn, davon was mitzunehmen, aber so wie es aussieht, gibt es da auch andere Einstellungen zu.Nach dem Rider’s Meeting mußten wir noch ein paar Minuten auf unser Abendessen warten und hatten dabei die Gelegenheit, von oben die Animateure und die Poolgäste dabei zu beobachten, wie sie lustig rumtanzten.Diese drei haben sich von der Musik aber nicht beeindrucken lassen und hatten einen seeligen Schlaf.Buffet war nicht der Hit aber in Ordnung. Das Dessert war zumindest sehr farbenfroh gestaltet. Ich habe mich an die Melone und Papaya gehalten. Berichten zufolge waren die bunter Dinger geschmacklich auch eher neutral.Auch für die Kätzchen war Abendessen angesagt.Den überfüllten Strand am Tag habe ich mir geschenkt, bin aber nach dem Essen noch mit Kendy für ein paar Minuten dahin und habe die Ruheund den Vollmond genossen. Das nächste Mal ist hoffentlich dann Michaela an meiner Seite.Hier ein Blick in’s Wohnzimmer und auf meine Appartementgenossen beim Fernsehen. Ich habe in den ganzen 3 Monaten noch nicht einmal ferngesehen und vermisse es auch nicht sonderlich.Genug für diesen Tag.
Aus der Statistik-Ecke ist zu vermelden, daß ich nun seit 300h im Sattel sitze.