20131206 la gòn kráb – Selamat siang!

Auf Wiedersehen (Thai) – Guten Tag (Malaysisch)

Die letzten Km in Thailand standen heute an. Im leichtem Nieselregen ging’s kurz nach Sonnenaufgang losIMGP5267_600x337und dann ziemlich bald auf die großen Schnellstraßen, wo aber relativ wenig Verkehr war.IMGP5270_600x337Ein Gruppe von Joggern, vermutlich ein Fußballverein oder sowas, die ebenfalls auf der Straße unterwegs waren. Da lob ich mir doch die heimischen Wälder. Da läuft’s sich doch viel angenehmer und wenn es nur der Stadtwald in Köln ist.IMGP5271_600x337Die ersten 60km waren vom Weg her wenig ereignisreich. Im stetigen Auf und Ab ging es gen Süden.IMGP5273_600x337Irgendwann hat mich ein Krankenwagen mit Sirene überholt und ich habe noch gedacht „hoffentlich keiner von uns“. Kurz danach wurde meine Hoffnung zerstört. Gerald lag schon auf der Bahre und wurde dann kurz danach mit dem Krankenwagen in’s Krankenhaus gebracht. Er war alleine unterwegs, den Kopf nach unten und hat den entgegenkommenden Motorradfahrer mit Seitenwagen nicht gesehen. Soweit ich das mitbekommen habe, ist sein Schlüsselbein lädiert. Mittlerweile müßte er aber auch im Hotel angekommen sein. Heute Abend erfahre ich bestimmt mehr.IMGP5274_600x337Ein Vorgeschmack auf Malaysia, welches ein muslimischer Staat ist.IMGP5275_600x337Je näher die Grenze kam, umso schöner wurde die Landschaft. Die Besiedlung wurde immer dünnerIMGP5277_600x337und der Wald rückte immer näher an die Straße. IMGP5279_600x337Auf den letzten paar Km ging es auch leicht bergauf.IMGP5287_600x337Auf den letzten Metern kam dann noch Gegenwind dazu. So ziemlich das erste Mal auf dieser Tour überhaupt.IMGP5288_600x337Kurz vor der Grenze hatte man noch mal die Gelegenheit zum Shoppen,IMGP5291_600x337was aber nicht notwendig war, weil unser Mittagessen heute direkt vor dem Grenzübergang stattgefunden hat. Mal abgesehen von George, der direkt durchgefahren ist, war ich der erste hier, was aber auch an dem Unfall von Gerald gelegen hat. Trotzdem war ich froh über die Pause. War mal wieder anstrengend.IMGP5294_600x337Tja und hier hieß es dann Abschied nehmen von Thailand. IMGP5295_600x337Mit Super-Dave, dessen Thai-Visum vor zwei Tagen abgelaufen war, bin ich zunächst einfach mal so über die Thailand-Grenze gefahren, worüber Dave sehr froh war. Aber der malaysische Grenzposten meinte, wir müßten zunächst in Thailand ausstempeln. Also wieder zurück. Dave hatte bei der Ausreise keine Probleme. Der Mann am „Schalter“ hatte zwar eine Visum-Überschreitungsgebühr von 500 Baht verlangt, die Dave auch mit 1.000 Baht bezahlt hat, aber der höher gestellte Mann im Hintergrund hat den Kopf geschüttelt und so gingen die 1.000 Baht wieder an Dave zurück. Sehr Touristenfreundlich.IMGP5296_600x337Aus Thailand waren wir also nun raus und hier ging’s dann nach Malaysia rein, was sich als ziemlich einfach herausgestellt hat. Pass abgeben, Stempel erhalten, Herzlich willkommen. Kein Visum, keine Gebühr. Super.IMGP5298_600x337Ein erstes Bild von Malaysia mit der Nationalflagge.IMGP5300_600x337Nach ca. 3km lag dann tatsächlich nochmal ein kleiner Anstieg vor uns. Es bedarf ja nur ein paar Höhenmeter, um einen Siegerländer etwas glücklich zu machen. Und die Aussicht auf eine wahrscheinlich immergrüne Ebene, die von ebenso grünen Hügel eingesäumt war, war die Belohnung. IMGP5307_600x337Nach einer sehr steilen Abfahrt ging es dann wieder flach weiter. Da es immer noch relativ windig war, habe ich mich an Super-Dave gehalten, um hier und da im Windschatten fahren zu können. Seit dem Grenzübergang ist die Sonne auch hinter den Wolken hervorgekommen und es wurde wieder wärmer. Durch das relative hohe Tempo war ich schon ziemlich kaputt und wollte eigentlich nur noch im Hotel ankommen, was ein bisschen schade war, weil die Landschaft echt schön war. Seit ein paar Fahrtagen macht sich auch mein Nacken und meine linke Schulter auch schmerzhaft bemerkbar. Morgens geht es dann immer, aber während der Fahrt verkrampft irgendwie alles. Keine Ahnung warum.IMGP5310_600x337

IMGP5311_600x337Die Straßen waren auch in einem guten Zustand. Hier in Malaysia ist ebenfalls Linksverkehr. Allerdings fehlen die Seitenstreifen. Naja, besteht wenigsten die Hoffnung, daß uns keiner auf der falschen Seite entgegen kommt.IMGP5314_600x337Die verkehrsberuhigenden Maßnahmen in Malaysia sehen so aus. meisten 10-12 gelbe, leicht erhöhte Streifen, die die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer erhöhen soll. Für kaputte Radfahrer die Hölle und ein guter Grund zum Fluchen.IMGP5316_600x337

 

Nach 110km habe ich es dann doch irgendwie geschafft. Habe dann geduscht, bin zur Bank und habe 1500 malaysische Ringgit aus dem Bankautomaten geholt, wobei 1EUR ca. 4,3MYR entsprechen. 600 sind allerdings für Michael. Danach war ich mit leerem Magen einkaufen, wodurch die ersten 32 MYR schon wieder weg waren. Aber die Schokomilch, die Schokolade, das Schokomüsli und ein paar andere Sachen waren es wert.

Zurück im Hotel habe ich dann diesen Blogeintrag geschrieben und dabei an der Decke diesen Pfeil entdeckt. Wenn man dem Internet glaubt, dann handelt es sich dabei um die Richtungsangabe nach Mekka. Seitdem ich hier im Hotel bin, hat sich auch schon zwei Mal der Muezzin gemeldet. Daran werde ich mich für die nächsten zwei Wochen wohl gewöhnen müssen. Den Mädels der Gruppe wurde übrigens nahegelegt, sich einen Rock oder was ähnliches zu besorgen, um bei Zwischenstops ihre Knie zu bedecken. Mal gespannt, ob das notwendig ist.IMGP5319_600x337Was hat sich sonst noch geändert? Ach ja, wir befinden uns jetzt in einer anderen Zeitzone, d.h. meine Uhren müssen eine Stunde vor gestellt werden, was wiederum bedeutet, daß ich Deutschland nun wieder 7h voraus bin. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum es das Abendessen erst um 19h gibt und das Frühstück erst um 6:45.

Ab heute ist dies meine bisher längste (im Sinne von Km) Radreise, die ich gemacht habe. Morgen stehen weitere 121km an. Unterwegs hatte ich mich schon mit dem Gedanken angefreundet, nur einen halben Tag zu fahren, aber nach einem Liter Schokomilch mit 800+ kcal sieht die Welt schon wieder anders aus.

In Malaysia sind wir noch weitere 14 geplante Tage. Davon 10 Fahrtage mit knapp 1.000km, wobei die letzten 20km dann schon in Singapur sind. Es neigt sich ganz langsam dem Ende zu, aber, wie der Unfall von Gerald heute zeigt, muß man bis zum Ende aufpassen und konzentriert sein.

20131206

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3 Antworten zu 20131206 la gòn kráb – Selamat siang!

  1. Michaela sagt:

    @Jens: Wärst du mal hiergeblieben 😉 Hier liegt gar kein Schnee.

    @Schatz: Nun bist du also im „letzten“ Land deiner Reise angekommen. Ich zähle Singapur mal nicht als Reiseland, da du dort ja nur einen Tag bist.
    Hoffe du kommst in gut 14 Tagen gesund und munter am Flughafen an. HDL.

    Viele Grüße an Kendy und Dennis und gute Besserung an Gerald.

    Michaela

  2. Dennis K. sagt:

    wow, man muss nur mal bei der Blog-Konkurrenz vorbei schauen und schon geht man weniger dumm ins Bett. Heute zeigte der Pfeil direkt zur Tür – ich dachte schon Notausgang, aber gestern direkt ins Badezimmer. Also ich Deine Erklärung sicherlich korrekt !

  3. Jens sagt:

    Hallo Marco,

    na endlich noch mal sowas wie ein Hügel! Wobei das Auf und Ab in den letzten Tagen ja auch schon wieder abwechslungsreicher war. Aber jetzt immerhin schon auf 300 Meter.
    Hier auf 300 Metern am richtigen Fleck der Erde – auch genannt Siegerland – hat die Höhe gereicht um in den letzten 12 Stunden etwa 25 cm Neuschnee zu produzieren. Was ein Glück, dass ich dank Urlaub schon vor 13 Stunden hier angekommen bin! 🙂

    Viele Grüße und viel Kraft für den Endspurt
    Jens

    Ach ja, gute Besserung an den verletzten Kollegen!

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