20131118 Sightseeing einer Seidenfarm

Ausschlafen ist doch was feines und wenn’s danach noch ein gutes Frühstücksbuffet gibt, dann fängt der Tag doch ganz gut an. Und wenn man dann noch einen Tipp von jemanden, in diesem Fall Matthew, bekommt, wo man evtl. eine Lenkertasche kaufen kann, dann kann der Tag gar nicht mehr schlecht werden. Unseren Plan, eine Seidenfarm zu besuchen, hatte sich wegen schwindendem Interesse bei den Teilnehmer zunächst zerschlagen.

Mit dieser Info bin ich dann nach dem Frühstück mit Matthew zum Grasshopper Adventures-Ladenlokal gefahren und siehe da, zwei Lenkertaschen noch da. Matthew brauchte ebenfalls eine, weil seine Gepäckträgertasche nicht mehr im besten Zustand ist. Und ein paar Montageminuten und 45$ später hatte ich endlich meine Lenkertasche. Die Tasche macht einen guten Eindruck und ist von Merida. Eine mir doch recht gut bekannte Marke und der Preis, denke ich, geht in Ordnung.

Zurück im Hotel treffe ich Walli, die noch keine konkreten Pläne hatte, aber von unserer Seidenfarm-Tour wußte, fragte mich, ob wir nicht gemeinsam da hin wollten. Super. Ein paar Minuten später traf Michael ein, der dann auch wieder dabei war und noch ein paar weitere Minuten war Kendy auch wieder mit an Bord. Kendy war in einem Buchladen und hat mir ein Sudoku-Heft mitgebracht. Damit ist mein Einkaufszettel zunächst erledigt.

Tuktuk haben wir über’s Hotel bestellt und kurze Zeit später ging’s auf die Piste zur Seidenfarm. Dort wurden wir ziemlich direkt von einem der Angestellten in Empfang genommen und er hat uns den Prozess der Seidenherstellung und -verarbeitung erklärt. Dabei sind wir u.a. direkt in den Produktionsstätten unterwegs gewesen.
DSCN0258_600x450Die Seide wird von den Seidenraupen hergestellt, die nach einiger Zeit im Raupenstadium einen Kokon um sich weben und daraus dann als Seidenspinner entschlüpfen.Die Raupen selbst sind bei ihrer Nahrung recht wählerisch und fressen genau eine bestimmte Pflanze, die in Plantagen hier gezüchtet wird.
DSCN0261_600x450Die Seide selbst wird aus den Kokons gewonnen. Dabei müssen die eingesponnenen Raupen ihr Leben lassen. Aber ca. 20% der Raupen werden für den Fortbestand am Leben gelassen. Aus den Kokons wird dann in einem mehrstufigen Prozess die Seide gewonnen.
DSCN0264_600x450So ein Kokon hat eine innere und äußere Hülle. Aus der äußeren Hülle wird die Grobseide gewonnen, aus der inneren Hülle die Feinseide.
DSCN0279_600x450Aus ca. 2kg Kokon kommen 2g Rohseide (dieses Verhältnis weicht deutlich vom Wikipedia-Artikel ab. Evtl. habe ich da was falsch verstanden).
DSCN0266_600x450Die hier vorkommenden Seidenraupen produzieren einen gelblichen Kokon. Deswegen wird die Rohseide anschließend gebleicht und dann später mit meist pflanzlichen Materialien gefärbt. Weil dieser Färbungsprozess aber ca. 9h dauert wird auch eine ca. 2h dauernde chemische Färbung vorgenommen.
DSCN0278_600x450Teilweise werden die Seidenfäden vor dem Färben mit Plastikbändern umwickelt, um Muster in den Seidenfarben zu bekommen.
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DSCN0288_600x450Die Seidenfäden werden dann an Webstühlen zu Tüchern u.ä. gewoben. Pro Tag kann eine Weberin einen ca. 60cm langen Schal weben.
DSCN0286_600x450In einem Ausstellungsraum konnte man am Ende einige Seidenprodukte begutachten.
DSCN0290_600x450DSCN0291_600x450Auf der Rückfahrt hat unser Tuktuk-Fahrer noch kurz für einen Snack angehalten und uns kurz darauf frittierte Heuschrecken angeboten. Sind wie Chips. Knuspern etwas und haben einen salzigen Geschmack. Gibt auf jeden Fall schlimmeres. Die letzten Beinchen habe ich dann aber doch mit einem Schluck Wasser runtergespült.
DSCN0296_600x450Die Bilder kommen heute von Walli, da der Akku meiner Kamera irgendwie alle war.

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2 Antworten zu 20131118 Sightseeing einer Seidenfarm

  1. Sascha sagt:

    hmm… lecker, fehlt nur noch der Käsedipp 😀

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