20131114 Königsetappe

168km geschafft. Bis auf den Sonnenbrand alles gut.

Am Morgen hatte ich doch noch Gelegenheit, ein paar Bilder von Phnom Penh zu machen. In der Stadt selbst war es zu dieser Stunde noch recht ruhig,IMGP3741_600x337aber nach einer erneuten Mekong-ÜberquerungIMGP3742_600x337waren wir wieder mitten im Getümmel.IMGP3743_600x337Sharita hatte beim Riders-Meeting von guten Straßenverhältnissen gesprochen. Allerdings war diese Info 1 Jahr alt und mittlerweile hatte sich doch so einiges geändert. Auf den ersten 50km sah es meistens so aus. In der Mitte etwas Teer, der die Schlaglöcher zusammengehalten hat und links und rechts mehrere Meter breite Sandpisten. Bei km 40 haben wir Catriona am Straßenrand stehen sehen, die an dieser Stelle keine Lust mehr gehabt hat und wutentbrannt in den Bus gestiegen ist. Sie hat der Staub, die Straße, die LKWs und überhaupt alles einfach nur wütend gemacht. Manchmal hat man solche Tage, an denen man sich über alles aufregt. Es war ja auch kein einfacher Tag. Nach dem Mittagessen ist sie allerdings wieder auf’s Rad gestiegen und ist den Rest gefahren.IMGP3745_600x337Vorgestern hatte ich ja die Annahme, daß wir den Mekong das letzte Mal gesehen haben. Da hatte ich mich wohl getäuscht. IMGP3752_600x337Diese drei Herren sind hier in Kambodscha allgegenwärtig. In jedem noch so kleinen Kaff sind Plakate von der „Cambodian People’s Party“ aufgehangen. Irgendjemand sagte, daß die kambodschanische Regierung die korrupteste in ganz Südostasien sei. Ob’s stimmt, weiß ich nicht. Hier und da gibt es auch Plakate von 1-2 anderen Parteien, aber deutlich weniger.IMGP3753_600x337Die Stadt hatten wir relaitv schnell hinter uns gelassen und das ländlichere Leben war wieder am Straßenrand zu sehen.IMGP3758_600x337

IMGP3759_600x337Diese vermeintliche Terroristin wollte uns bei unserem ersten Coke-Stop Ananas-Stückchen verkaufen. Macht wahrscheinlich nur mäßig Spaß, den ganzen Tag auf der Straße im Staub rumzulaufen, um ein bisschen Geld zu verdienen.IMGP3760_600x337Diese Dinger konnte man auch käuflich erwerben. Kann aber leider nicht sagen, worum es sich dabei handelt. Möglicherweise um Kaktusblätter, deren Fruchtfleisch man essen kann. Meine Neugier ist bei solchen Dingen leider noch nicht groß genug, bzw. meine Vorsicht überwiegt noch.IMGP3765_600x337So sah die Straße in einer größeren Ortschaft aus.IMGP3767_600x337Ein bischen Gegenwind gab’s auch. Immerhin hat dieser für ein wenig Abkühlung gesorgt. War mal wieder brutal heiß. Durch unseren Richtungswechsel nach Nordwest kam die Sonne heute zunächst von rechts, dann lange Zeit von hinten und zum Schluß erst wieder wie gewohnt von links. Dabei habe ich mir heute trotz Sonnencreme leider ordentlich die Waden verbrannt. IMGP3770_600x337Warum man hier in dieser wüstenähnlichen Gegend Werbung für Fiber Class Schnellboote macht, erschließt sich mir nicht. Die Anzahl der potentiellen Käufer dürfte auch recht gering sein.IMGP3771_600x337Beim Mittagessen hatten wir die Gelegenheit uns mal selbst zu betrachten und dabei festzustelle, daß ein guter Teil des Weges an uns hängen geblieben ist, wie hier bei Fred, der nach einer mehrtägigen Pause in Kanada wieder bei uns mitfährt.IMGP3773_600x337Zum Glück ist das nur der Staub. Eine solche Bräunung wäre doch dann arg doof.IMGP3774_600x337Nach dem Mittagessen wurden die Straßenverhältnisse etwas besser. Baustellen gab’s keine mehr, aber immer mal wieder Schlaglöcher. Die Straße wurde auch etwas schmaler, was bei dem einen oder anderen Überholvorgang schon mal für ein wenig Spannung gesorgt hat. Alles in Allem gab’s aber keine wirklichen Probleme. IMGP3775_600x337Einer von wenigen Abschnitten, an denen mal keine Häuser links und rechts der Straße zu sehen waren. In einer ansonsten recht staubigen Umgebung ist dieses Grün doch recht erfrischend.IMGP3778_600x337Seufzt. IMGP3781_600x337

IMGP3793_600x337In einem der Orte wurden Steinskulpturen hergestellt. Hier ein paar Beispiele.IMGP3795_600x337IMGP3797_600x337IMGP3800_600x337Für Kendy und mich war der Tag nach 7:20h Fahrzeit und insgesamt knapp 9h um 14:58 Ortszeit zu Ende. Dabei haben wir 168km hinter uns gebracht. Meine Beine haben heute ganz gut mitgemacht. Mal wieder war die Hitze der größte Feind. Michel hatten wir schon so bei km 100 verloren und so waren wir am Ende froh und stolz, diese Etappe geschafft zu haben. Für Kendy war es sogar so überwaltigend, daß sie kurz nach der Ankunft ein paar Tränen in den Augen hatte. Zum Schluß war sie wohl doch am Ende ihrer Kräfte.

Drei! Stunden später gab’s dann beim Rider’s Meeting noch eine weitere Überraschung: Wally hatte den heutigen Tag ebenfalls komplett bewältigt. Unter dem Beifall der anderen Teilnehmer ist sie mit dem Rad ins Hotel gefahren. Nicht schlecht für eine 72 jährige. IMGP3810_600x337Für mich war der Tag ganz gut. Die Beine waren ausgeruht und haben bis zum Schluß mitgemacht. Die Hitze war natürlich schon zu spüren und der Weg gerade auf den ersten 50km fordernd. Und trotzdem waren die ersten km die kurzweiligsten. Immer wieder der Wechsel zwischen Staubpiste und Teer und Schlaglöchern ausweichen halten irgendwie das Gehirn auf Trab, wodurch gefühlt alles viel schneller vorbei geht. Die letzten 12-15km wollten dagegen gar nicht vorbei gehen. Evtl. auch deswegen, weil ich immer wieder auf Kendy gewartet habe und eigentlich etwas schneller hätte fahren können. Ich wollte sie aber nicht alleine lassen. Ich hatte ihr doch versprochen, daß wir heute gemeinsam fahren.

20131114

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