168km geschafft. Bis auf den Sonnenbrand alles gut.
Am Morgen hatte ich doch noch Gelegenheit, ein paar Bilder von Phnom Penh zu machen. In der Stadt selbst war es zu dieser Stunde noch recht ruhig,aber nach einer erneuten Mekong-Überquerungwaren wir wieder mitten im Getümmel.Sharita hatte beim Riders-Meeting von guten Straßenverhältnissen gesprochen. Allerdings war diese Info 1 Jahr alt und mittlerweile hatte sich doch so einiges geändert. Auf den ersten 50km sah es meistens so aus. In der Mitte etwas Teer, der die Schlaglöcher zusammengehalten hat und links und rechts mehrere Meter breite Sandpisten. Bei km 40 haben wir Catriona am Straßenrand stehen sehen, die an dieser Stelle keine Lust mehr gehabt hat und wutentbrannt in den Bus gestiegen ist. Sie hat der Staub, die Straße, die LKWs und überhaupt alles einfach nur wütend gemacht. Manchmal hat man solche Tage, an denen man sich über alles aufregt. Es war ja auch kein einfacher Tag. Nach dem Mittagessen ist sie allerdings wieder auf’s Rad gestiegen und ist den Rest gefahren.Vorgestern hatte ich ja die Annahme, daß wir den Mekong das letzte Mal gesehen haben. Da hatte ich mich wohl getäuscht. Diese drei Herren sind hier in Kambodscha allgegenwärtig. In jedem noch so kleinen Kaff sind Plakate von der „Cambodian People’s Party“ aufgehangen. Irgendjemand sagte, daß die kambodschanische Regierung die korrupteste in ganz Südostasien sei. Ob’s stimmt, weiß ich nicht. Hier und da gibt es auch Plakate von 1-2 anderen Parteien, aber deutlich weniger.Die Stadt hatten wir relaitv schnell hinter uns gelassen und das ländlichere Leben war wieder am Straßenrand zu sehen.
Diese vermeintliche Terroristin wollte uns bei unserem ersten Coke-Stop Ananas-Stückchen verkaufen. Macht wahrscheinlich nur mäßig Spaß, den ganzen Tag auf der Straße im Staub rumzulaufen, um ein bisschen Geld zu verdienen.Diese Dinger konnte man auch käuflich erwerben. Kann aber leider nicht sagen, worum es sich dabei handelt. Möglicherweise um Kaktusblätter, deren Fruchtfleisch man essen kann. Meine Neugier ist bei solchen Dingen leider noch nicht groß genug, bzw. meine Vorsicht überwiegt noch.So sah die Straße in einer größeren Ortschaft aus.Ein bischen Gegenwind gab’s auch. Immerhin hat dieser für ein wenig Abkühlung gesorgt. War mal wieder brutal heiß. Durch unseren Richtungswechsel nach Nordwest kam die Sonne heute zunächst von rechts, dann lange Zeit von hinten und zum Schluß erst wieder wie gewohnt von links. Dabei habe ich mir heute trotz Sonnencreme leider ordentlich die Waden verbrannt. Warum man hier in dieser wüstenähnlichen Gegend Werbung für Fiber Class Schnellboote macht, erschließt sich mir nicht. Die Anzahl der potentiellen Käufer dürfte auch recht gering sein.Beim Mittagessen hatten wir die Gelegenheit uns mal selbst zu betrachten und dabei festzustelle, daß ein guter Teil des Weges an uns hängen geblieben ist, wie hier bei Fred, der nach einer mehrtägigen Pause in Kanada wieder bei uns mitfährt.Zum Glück ist das nur der Staub. Eine solche Bräunung wäre doch dann arg doof.Nach dem Mittagessen wurden die Straßenverhältnisse etwas besser. Baustellen gab’s keine mehr, aber immer mal wieder Schlaglöcher. Die Straße wurde auch etwas schmaler, was bei dem einen oder anderen Überholvorgang schon mal für ein wenig Spannung gesorgt hat. Alles in Allem gab’s aber keine wirklichen Probleme. Einer von wenigen Abschnitten, an denen mal keine Häuser links und rechts der Straße zu sehen waren. In einer ansonsten recht staubigen Umgebung ist dieses Grün doch recht erfrischend.Seufzt.
In einem der Orte wurden Steinskulpturen hergestellt. Hier ein paar Beispiele.Für Kendy und mich war der Tag nach 7:20h Fahrzeit und insgesamt knapp 9h um 14:58 Ortszeit zu Ende. Dabei haben wir 168km hinter uns gebracht. Meine Beine haben heute ganz gut mitgemacht. Mal wieder war die Hitze der größte Feind. Michel hatten wir schon so bei km 100 verloren und so waren wir am Ende froh und stolz, diese Etappe geschafft zu haben. Für Kendy war es sogar so überwaltigend, daß sie kurz nach der Ankunft ein paar Tränen in den Augen hatte. Zum Schluß war sie wohl doch am Ende ihrer Kräfte.
Drei! Stunden später gab’s dann beim Rider’s Meeting noch eine weitere Überraschung: Wally hatte den heutigen Tag ebenfalls komplett bewältigt. Unter dem Beifall der anderen Teilnehmer ist sie mit dem Rad ins Hotel gefahren. Nicht schlecht für eine 72 jährige. Für mich war der Tag ganz gut. Die Beine waren ausgeruht und haben bis zum Schluß mitgemacht. Die Hitze war natürlich schon zu spüren und der Weg gerade auf den ersten 50km fordernd. Und trotzdem waren die ersten km die kurzweiligsten. Immer wieder der Wechsel zwischen Staubpiste und Teer und Schlaglöchern ausweichen halten irgendwie das Gehirn auf Trab, wodurch gefühlt alles viel schneller vorbei geht. Die letzten 12-15km wollten dagegen gar nicht vorbei gehen. Evtl. auch deswegen, weil ich immer wieder auf Kendy gewartet habe und eigentlich etwas schneller hätte fahren können. Ich wollte sie aber nicht alleine lassen. Ich hatte ihr doch versprochen, daß wir heute gemeinsam fahren.