Die Nacht hab ich einigermaßen gut geschlafen, die halbe Schlaftablette hat wohl geholfen.
Frühstück gab’s wie schon die Tage zuvor, um 05:30. Sharita versucht jetzt immer, das Frühstück früher zu organisieren, damit wir den nicht ganz so heißen Morgen besser nutzen können. An sich eine gute Idee.
Das Frühstück war so naja. Gab wieder nur Baguette mit etwas Marmelade, ein Omlette und Tee. Nix, womit man 80km fahren kann.
Wie so oft bin ich mit Michel und Kendy los. Sind auch bis zum Mittagessen zusammen geblieben. Wegen dem Hungerast von gestern habe ich mich dazu entschieden, heute nur bis zum Mittagessen zu fahren. Beine waren auch anfangs sehr schwer. Zunächst dachte ich, Mittagessen wäre so bei Km 65. Kendy hatte mich dann eines besseren belehrt und mir mitgeteilt, daß das erst bei Km 80 ist. Ein kleiner Schlag ins Gesicht, zumal der Spaß am Radfahren etwas abhanden gekommen ist. Ob es an der Erschöpfung oder am Kopf liegt, weiß ich noch nicht. Mal abwarten, wie es aussieht, wenn ich wieder bei Kräften bin.
Der Morgen an sich war sehr schön. Bei Sonnenaufgang ging’s ja schon los und so konnten wir einige schöne Eindrücke mitnehmen.
Einer von vielen Tempeln unterwegs.
Die Kinder vom ersten Coke-Stop.geheiratet wurde heute auch wieder häufiger. Sind so an 3-4 Hochzeiten vorbeigefahren.Sehr lustig sind diese Pferdchen, die wir häufiger gesehen haben. Meistens im leichten Trab auf der Straße unterwegs, irgendwelche Sachen am ziehen und durch kleine angebundene Klingeln auch gut zu hören.Im Kopf war Trübsal angesagt. Deswegen habe ich mal wieder nach Blumen Ausschau gehalten, was mich zumindest eine Zeit lang beschäftigt hat.
Diese kleine Schlange auf der Straße hatte einen noch bescheideneren Tag wie ich, weil es wahrscheinlich ihr letzter Tag war. Irgendwo hatte sie eine Wunde und machte nicht mehr den fittesten Eindruck.Seit dem wir in Kambodscha sind, haben sich die Kühlschränke deutlich vereinfacht. Wem es hier nach einem kalten Getränk dürstet, der sollte nach diesen orangen Boxen am Straßenrand Ausschau halten. Darin befindet, meistens, ein Eisblock, etwas Wasser und diverse Dosen. Die Eisblöcke werden auf Wagen geliefert und mit einer Säge portioniert. Zu jedem Getränk bekommt man auch einen Strohhalm gereicht. Hintergrund ist wahrscheinlich der, daß das Eiswasser nicht gereinigt ist und wenn man direkt aus der Dose trinkt, möglicherweise davon was zu sich nimmt. Hinzu kommt, daß man auf der Suche nach dem Getränk seiner Wahl munter mit den Fingern in dem Wasser rumwühlt. Also immer schön den Strohhalm nehmen. Ob die alle zu einer Familie gehören, weiß ich nicht, aber Kinder gibt’s hier reichlich.Wetten dass, das auf einen Toyota-Jeep mind. 20 Personen Platz haben. Wette gewonnen.Hier und da war der Mekong zu sehen.Surprise, surprise. Eine geführte Fahrradtruppe. Der Besenwagen war auch nicht weit weg. Schien mir eine nicht ganz so fordernde Tour zu sein, wie unsere. Auf dem Bild kann man ansatzweise erkennen, daß der Asphalt ziemlich rauh war und da wo kein Asphalt war gab’s Schotterpiste. Genau die Dinge, die man braucht, wenn man ohnehin schon platt ist.Moscheen gab’s heute so viele wie noch nie. Auch viele Muslime waren zu sehen. Scheint hier regional zu sein.
Und so ging’s bis km 82 bei steigender Hitze bis zum Mittagessen immer weiter. Hier war dann Ende für mich. Bis zum Hotel wären es zwar nur noch knapp 35 km gewesen, aber mein Entschluß stand fest. Kendy hatte auch keine Lust mehr bzw. Probleme mim sitzen. Weil noch 6 weitere Fahrer hier ebenfalls den heutigen Tag beendet haben, war das Beladen des LKWs nicht ganz so einfach. Hat auch nur geklappt, weil Douglas sich dann spontan noch auf’s Rad geschwungen hat. Sonst hätt’s wahrscheinlich nicht gepasst. Der Kleinbus hatte dann auch nur 7 freie Plätze, wobei Claire davon unbedingt einen haben mußte, weil es leider wieder einen Unfall gab. Angeblich hatte Patrick einen Zusammenstoß mit einem Auto oder sowas. Genaueres war aber nicht bekannt. Und so sind Kendy und ich noch hier geblieben, haben beim Packen geholfen und sind dann mit dem LKW gefahren. Später.Das Mittagessen selbst war an einer Fährstation gelegen und bis zur nächsten Überfahrt hatten wir noch etwas Zeit. Während des Wartens habe ich diese Blumen entdeckt und hatte das Glück, einen Schmetterling dabei zu erwischen, wie er vom Nektar trinkt.Irgendwann kam die Fähre, wir sind mit dem LKW drauf und durften dann noch weiter warten. Dabei hatten wir die Gelegenheit, einer Stute samt Fohlen beim Baden zuzuschauen.Eine weitere Fährüberfahrt über den Mekong. Douglas steht auch schon in den Startlöchern.Die Fährüberfahrt an sich war recht kurz. Seltsam war nur, daß der LKW einen anderen Weg genommen hatte wie Douglas. Den Grund kennen wir bis heute nicht. Interessant war die Fahrt mit dem LKW allerdings schon. Mit einer leicht erhöhten Position, relativ zügig und hupend durch die Lande zu fahren ist doch was ganz anderes als mit dem Fahrrad. Allerdings hat die Fahrt schon einige Zeit gedauer. Anstatt direkt nach Süden zu fahren sind wir erst nach Westen, dann nach Süden und dann nach Osten gefahren. Ca. 1,5 Stunden später waren wir dann so gegen 15 Uhr im Hotel. Eigentlich hatte ich den Bus eingeplant, um früh im Hotel zu sein und ein Mittagsschläfchen zu halten. Hat leider nicht funktioniert.Und obwohl das alles ganz nett ausschaut, hatte ich tagsüber doch arge Zweifel, ob diese Tour das Richtige für mich ist. Landschaftlich gibt es zwar viel Neues, aber meistens bzw. sehr häufig befinden wir uns halt doch in bzw. in der Nähe der Zivilisation. Das Leben der Menschen ist natürlich ganz anders hier als in Deutschland. Nur doof, das mich das nicht so sonderlich interessiert. Und irgendwann ist auch der 100ste Tempel nicht mehr so spannend.
Über die Streckenwahl habe ich mich schon mehrfach ausgelassen. Gerade das Flache ist nicht so mein Ding. Auf den heutigen 82km hatten wir gerade mal 13!!! hm. Flacher geht’s nicht. Da wird der Siegerländer einfach nicht glücklich mit. Und keine Besserung in Sicht. Manche von uns stellen sich auch die Frage, warum die Strecken nicht an der einen oder anderen Sehenswürdigkeit vorbeiführt. Vorgestern hätte ein 2km-Abstecher uns zu den Wasserfällen im Mekong geführt. Das wäre nun wirklich kein Problem gewesen. Gestern wären die Flußdelfine eine weitere Möglichkeit gewesen. Ich warte jetzt mal ab, bis ich wieder bei Kräften bin und schaue, ob es mir dann auch im Kopf besser geht. Bis Bangkok geht’s für mich erst mal weiter. Aber die Option, die Tour frühzeitig abzubrechen, steht seit heute zur Verfügung.