Schon gestern Nachmittag habe ich bei der Ankunft am Hotel Emilio (Schweizer) und seine laotische Freundin Buoy (oder so) getroffen und irgendwie muß ich ihm sympathisch sein. Keine Ahnung warum, aber er hat mir direkt ein paar Bananen angeboten. Und das war erst der Anfang.
Beim gestrigen Abendessen im Restaurant habe wir die beiden noch mal getroffen. Zufällig waren wir in seinem Lieblingsrestaurant gelandet. Da er mir schon vorher erzählt hat, daß er seit längerer Zeit hier in Laos verweilt, habe ich ihn mal gefragt, was man denn hier so sehen und machen kann. Mehrere Erzähl- und Telefonminuten später hatte er bzw. seine Freundin für uns ein Tuktuk für heute organisiert und eine Route ausgearbeitet. Irgendwie bin ich ihm ja dankbar für seine Hilfe, aber ihr kennt bestimmt die Leute, von denen man einfach nicht weg kommt. Zu denen gehört Emilio.
Am Morgen, auf der Suche nach Frühstück, läuft mir Emilio noch mal über den Weg. Mit den anderen habe ich mich gerade unterhalten, was wir zum Frühstück haben wollen. Irgendwie ist das Wort Müsli gefallen und keine 5 Minuten später hatte ich einen großen Beutel Bircher Müsli von Emilio geschenkt bekommen. Hat er irgendwo in Thailand bekommen. Langsam wurd’s unangenehm. Das Müsli habe ich aber dankend angenommen und mit Walli und Dave ein richtig gutes Frühstück gehabt. Ach ja, weitere Bananen gab’s auch noch dazu. Er hat halt ein Herz für Radfahrer. Heute Abend komme ich nicht drumrum, ihm mindestens ein Bier auszugeben.Um’s mal vorweg zu nehmen: Die Organisation und Planung von Emilio und seiner Freundin war auf jeden Fall gut. Um 09:20 stand unser Tuktuk vor’m Hotelund kurze Zeit später ging’s los zur Elefantenhöhle. Die Sehenswürdigkeiten lagen alle abseits der asphaltierten Straße und es ging mal mehr mal, weniger über eine Staub- und Schlaglochpiste mit dem Tuktuk dahin.Die letzten Meter mußten allerdings zu Fuß zurückgelegt werden. Unser Fahrer hat uns aber immer brav bis zum Eingang gebracht. Aufgrund einer gewissen Sprachbarriere haben bzw. konnten wir uns nicht mit ihm unterhalten, aber er hat seinen Job gut gemacht. Die ganze Fahrerei hat uns 200.000KIP gekostet. Gefühlt sind wir bestimmt 100km durch die Lande gefahren. Die Tham Pha Ban Tham-Höhle war relativ überschaubar und vollgestopft mit buddhistischen Statuen und sonstigem Kram. Für meinen Geschmack etwas zu viel des guten, aber durchaus sehenswert.Die Höhle hat ihren Namen wegen diesem Tropfstein und bedeutet so viel wie „Elefantenhöhle“.Auf dem Weg zur nächsten Höhle…die ein buddhistischer Tempel ist, in dem kurze Hosen zumindest bei Frauen unerwünscht sind. Deswegen mußten die Ladies einen längere Rock anziehen.In der Höhle selbst war fotografierverbot, an das ich mich (fast) gehalten habe. Hier ein Bild vom Eingang. In der Höhle selbst waren tausende von kleine Buddhastatuen aufgestellt und der eine oder andere Geldschein hing auch in der Gegend rum. Hier sind wir schon bei der dritten und für meinen Geschmack schönsten Höhle vom heutigen Tag.Der Eingang der Nang En-Höhle.Und so sah’s drinnen aus. Die Höhle ist ziemlich groß und beeindruckend.Beim ersten Anblick der betonierten Stufen dachte ich, das das stören würde, aber weiter drinnen hat sich der von Menschenhand gemachten Weg ganz gut in die natürliche Umgebung gefügt.Ein Fluß führt auch aus der Höhle raus.
So wie es aussieht kann man mit dem Boot noch weiter in die Höhle rein, was wir aus zeitlichen Gründen aber nicht gemacht haben.Am Höhleneingang haben wir dieses kleine Bäumchen auf einem Felsvorsprung entdeckt. Faszinierend mit wie wenig so ein Baum doch auskommen kann.Auf dem Rückweg zur Stadt haben wir in dem Klettercamp „The Green Climbers Home“ zu Mittag gegessen. Das hat uns ebenfalls Emilio empfohlen. Das Klettercamp existiert hier seit 3-4 Jahren und wird von zwei Deutschen betrieben bzw. immer noch aufgebaut. In dem Camp kann man sich in diesen kleinen Häusern einmieten.hier nach dem Klettern entspannenund in dem hauseigenen „Restaurant“ essen. Auf der Speisekarte steht sogar „Armer Ritter“.
Wie es sich gehört, zieht man die Schuhe beim Betreten des Hauses aus, auch wenn dieses im Wesentlichen aus vier Stelzen, einem Boden und einem Dach besteht.Geklettert wird in den naheliegenden schroffen Felsen, die wir schon so oft in den letzten Tagen gesehen haben. Angeblich sind die Kletterouten hier „einfach“ und für Anfänger geeignet. Leider gab es bei der letzten Silversterparty einen Unfall: Ein Feuerwerkskörper ist auf dem Dach einer Hütte gelandet und ein Feuer ist ausgebrochen, daß bis auf 3 Hütten alles niedergebrannt hat. Der verkohlte Baum ist noch ein Zeuge davon.Nach dem Essen ging’s für uns zurück zum Hotel. Wir hätten zwar noch ein Kloster auf dem Programm gehabt, aber etwas ausruhen wollten wir dann doch und 5h Sightseeing ist auch irgendwie anstrengend. Der Fahrtwind war wirklich erfrischend und wir konnten mal fahren und die Umgebung beobachten, ohne dabei auf uns selbst aufpassen zu müssen. Das war toll.Der Tacho von „unserem“ Tuktuk hat konstant 40 angezeigt. Keine Ahnung wie schnell wir unterwegs waren. War aber deutlich schneller als befüchtet und eine lustige Erfahrung.Zurück im Hotel war dann mal Ruhe bzw. Schreiben angesagt. Die Abendgestaltung hatte sich dann von selbst ergeben, als ich runter in die Lobby bin, um die Richtungen für morgen zu fotografieren und dort Wally und Emilio über den Weg laufe. Eine Viertelstunde später saßen wir gemeinsam in einem Restaurant und haben dort gegessen.
Ein Spruch ist mir dabei in Erinnerung geblieben:
„Die Vietnamesen säen den Reis, die Thailänder sehen zu, wie er wächst und die Laoten hören, wie er wächst.“
Was die Laoten angeht, mag das schon stimmen. Bin mir nicht sicher, ob es ein laotisches Wort für „Stress“ gibt.