Hügel in Schweden
Heute morgen wurde ich um fünf Uhr erst mal von einem Tier geweckt, daß nach Essen in meinem Topf, den ich draußen hab stehen lassen, gesucht hat. Merken: alles ins Zelt nehmen.
Um halb Acht ging dann der Wecker, den Nachbarn nach Milch gefragt. „Nein, sie haben keine Milch“. Ein paar Minuten später steht der Mann vor meinem Zelt und bietet mir Milchpulver an. Dankend nehme ich an und habe doch noch ein gutes Müsli.
Für heute hatte ich mir eine etwas kürzere Etappe vorgenommen um mal etwas zu regenerieren. Allerdings haben mir das Profil und die Schotterstraßen dabei einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Nach 106km und 1060hm ist es zwar die kürzere Etappe geworden aber erholsam war die jetzt nicht. Wenigstens war das Wetter unterwegs gut. Zum Schluß zwar ein bischen Regen, aber nicht viel. Dafür gönne ich mir heute Abend ein doppeltes Abendessen.
Ansonsten war der Tag recht unspektakulär. Deswegen schreibe ich mal ein bisschen über meinen morgentlichen Tagesablauf:
Der Wecker geht zwischen 0700 und 0730. Langsam wach werden und einen ersten Blick gen Himmel werfen, sofern man den Regen nicht eh schon hört. Kurz austreten und dann erst mal Frühstücken: Müsli mit Milch oder Joghurt. Dabei die Tagesetappe planen und mögliche Tagesziele raussuchen. Schlafsack zum lüften über das Zelt hängen (wenn es nicht regnet). Anschließend spülen, frisch machen und Zähne putzen. Evtl. nasse Sachen über das Fahrrad zum trocknen hängen.
Dann geht’s an’s Packen: Mittlerweile hat sich eine gewisse Reihenfolge als praktikabel erwiesen:
Hinten links kommt Schlafsack, Töpfe, Gaskocher, Inlet, Erste Hilfe und Werkzeug rein. Erste Tasche so gut wie fertig.
Vorne rechts kommt dann das gesamte Essen und der Brustbeutel rein.
Vorne links die Klamotten. Dazu muß erst mal das Kopfkissen auseinander genommen werden (bestehend aus einem Beutel mit Jacke und anderen weichen Klamotten gefüllt). Den Abendanzug gegen die Fahrradsachen tauschen und rein damit. Klamotten fertig.
Hinten rechts:Luft aus der Isomatte lassen und zusammenrollen. Netbook in die Jacke einwickeln und auf die Isomatte. Dazu der ganze restliche Technikkrams in dem Kopfkissenbeutel. Vorher aber noch der Kulturbeutel. Fast vergessen. Die normalen Schuhe gegen die Klickis ausgetauscht und rein damit.
Hinten links und rechts kommen noch die Regensachen oben drauf. Man muß ggf. ja schnell dran kommen.
GPS und Pulsuhr noch schnell an den Lenker, Zelttasche auf den Gepäckträger und schon ist das Zelt leer. Bleibt noch das Zelt selbst. Heringe ziehen, Außenzelt zusammenfalten, Innenzelt abhängen, Gestänge zusammenfalten und verpacken, Innenzelt zusammenrollen, Unterlegfolie zusammenfalten und alles in den grünen Zeltsack. Schnell die wasserdichte und schwarze Abdeckplane drüber. Es könnte ja regnen.
Die nassen Sachen werden dann bei trockenen und warmen Verhältnissen hinten über die Abdeckplane gelegt und mit dem Zelt festgemacht.
Ein letzter Blick über den Platz, ob noch irgendwo was rumliegt, prüfen, ob alle Taschen zu und fest sind und schon kann es nach 1,5-2 Stunden nach dem wach werden losgehen.
Doch davon ein anderes mal mehr…
Ach ja: es sind noch ca. 1300km bis zum Nordkapp (Luftlinie)
20110712
Jetzt erklärt sich auch das Photo vom ersten Tag mit Deinem Hab und Gut….