Im Morgennebel hatten wir zunächst die Möglichkeit, uns auf den ersten 30km warm zu fahren.
Die Behausungen wurden immer bescheidener, was möglicherweise daran liegt, daß hier nicht mehr so viel kommt, außer ein paar Berge und einem Grenzübergang. Ebenfalls häufig zu sehen waren heute Reisebusse, in denen Gastarbeiter(?) durch die Lande gekarrt werden. Sah auf jeden Fall sehr eng und umbequem darin aus.
Landschaftlich war’s heute das bisher absolute Highlight. Hier ein erster Vorgeschmack von dem kleinen Hügel bei Km 28
Auf dieser Brücke haben wir den Fluß das letzte mal gesehen, denn kurz danach begann der 16km lange Anstieg, der bis auf wenige Stellen sehr gleichmäßig und angenehm zu fahren war, zumal das Panorama super war und wir auch eigentlich immer Schatten hatten.
Heute bin ich’s mal sportlich angegangen und habe den einen oder anderen unterwegs überholt, wie hier Jacqueline und Gerhard
Dieses Schild verheißt nix Gutes
und kurze Zeit später kam auch die Bestätigung. Hier habe ich dann mal etwas gewartet. Der Bagger schien mir stärker zu sein.
Ein Blick nach rechts unten verrät auch den Grund für die Baustelle. Vor ein paar Wochen waren die heftigsten Regenfälle seit 50 Jahren in dieser Region und das hat zu mehreren Erdrutschen geführt, so daß Teile der Straße sich seit dem ca. 20m weiter unten befindet. Vor ein paar Tagen ist dieser Pass wohl erst wieder freigegeben worden. Gerade rechtzeitig für uns.
Hier und da gab’s auch ein paar Wasserfälle zu bestaunen
Das hier ist schon der laotische Grenzübergang. Davor gab’s noch einige Komplikationen für mich. Gestern beim Riders-Meeting hatte ich Sharita so verstanden, daß unser Gepäck an der vietnamesischen Grenze auf uns wartet und von uns selbst transportiert werden muß. Deswegen habe ich meinen Reisepass in die große Tasche gepackt. Beim Erreichen des vietnamesischen Grenzübergangs hat mir Timmy dann erzählt, daß das Gepäck schon rüber transportiert wurde. Super Service. Ein Telefonat mit Sharita und 20 Minuten später hat mir dann ein Fahrer den Pass gebracht. Ein paar weitere Warteminuten bei der Passkontrolle und einen Dollar später konnte ich dann Vietnam verlassen. Der Dollar ist die Gebühr für die Ausreise. Geschenkt.
Da ich noch kein Visum für Laos hatte, mußte ich mal wieder einige Formulare ausfüllen und für das Visum 30+1 weitere Dollar bezahlen. Interessant ist, daß der Preis für ein Visum abhängig vom Herkunftsland ist. Die Kanadier mußten z.B. 42 Dollar bezahlen. Sehr schön fand ich den kleinen Sprachkurs mit den wichtigsten laotischen Wörtern. Die muß ich mir jetzt nur noch merken.
Der Grenzübergang bedeutete auch für uns das Ende der Kletterpartie und auf der anderen Seite ging’s fantastisch weiter. Schon beim Grenzübergang fing ein Fluß an, der uns einige Km begleitet hat. Sehr erfreulich war, daß das Wasser richtig klar war und hier und da Sandbänke zu sehen waren. Das Verlangen, sich da hin zu legen und ein bisschen zu Baden war schon da. Aber wir befinden uns auf einen Fahrradtour und keine Badetour.
Neue Blumen hab ich auch entdeckt. Im Hintergrund radelt Linley gerade an mir vorbei. Gut zu sehen ist auch die sehr gut geteerte Straße, die uns bis zum Ende erhalten blieb.
Neues Land, neue Häuser. Zumindest der Baustil ist neu. Viele Häuser oder Unterkünfte sind aus Holz gebaut und stehen auf Pfählen über dem Boden. Das war dann auch mein 3000. Bild.
So einfach die Häuser auch sind, Strom und Satelliten-Fernsehen gibt’s wohl.
Nahe zu flach ging es 70km gen Westen durch ein breites Tal mit schönem Ausblick auf die Berge am Horizont. Allerdings gab es kaum Schatten und so war es bei ca. 37°C in der Sonne ein schweißtreibendes Vergnügen.
Diese Sau ist zwar nicht repräsentativ aber trotzdem ein Foto wert.
Auch in Laos gibt’s Schulkinder in Schuluniform.
Zwei mal stand so ein Schild am Wegesrand. Beim ersten Mal meinte ich die Deutsche Flagge erkannt zu haben, war mir aber nicht sicher. Beim zweiten Mal stand Gerald daneben und ich hab angehalten. Es geht dabei wohl darum, daß während des Vietnamkrieges (evtl. auch ein andere Krieg) die USA sehr viele Splitterbomben auch über Laos abgeworfen haben und nicht alle detoniert sind und diese jetzt unter anderem mit deutscher Hilfe kontrolliert entschärft oder gesprengt werden.
Erste Eindrücke von der hiesigen Bevölkerung. Hier und da ist auch ist auch die Hautfarbe dunkler als bisher.
Ein paar Km habe ich mich an Gerald gehangen und dabei Paul und Nola (nicht aufm Bild) am Stranßenrand hab stehen sehen. Hat sich herausgestellt, daß Paul die Kette gerissen ist. Seine Ersatzteile hatte er nicht dabei, aber Gerald konnte da aushelfen und auch die Reparatur durchführen. Das nächste Bier ist ihm gesichert.
Gerald hat sich dann irgendwann abgesetzt und etwas später habe ich Gerhard getroffen und bin die letzten Km mit ihm mal mehr mal weniger zusammen gefahren. Er kommt aus der Frankfurter Ecke, ist pensionierter Lufthansa Pilot und hat schon diverse Touren absolviert.
Der letzte Anstieg hatte es dann noch mal in sich. Zwar nicht ganz so lang und hoch, dafür aber deutlich steiler und die Hitze hat ihr übriges getan. Aber auch hier wurden wir mit tollen Aussichten belohnt.
Hier schon auf der anderen Seite. Auf dem Bild ist leider nicht so gut zu erkennen, daß in der Mitte eine große Ebene mit Fluß ist. Sah wirklich toll aus.
Die Natur läßt sich auch immer wieder mal was tolles einfallen.
In Nahin sind wir auf zwei Gästehäuser aufgeteilt. Ich durfte noch mal umziehen und habe dafür wenigstens das Zimmer heute Nacht für mich alleine. Irgendwo rechts liegt auch eine daumengroße tote Kakerlake auf dem Boden rum. Warmes Wasser gab’s auch keins. So ist das wohl hier.
Internet ist ebenfalls nicht vorhanden. Aber im anderen Gästehaus gibt’s das wohl. Deswegen gehe ich jetzt mal rüber. In ner dreiviertel Stunde ist auch Ridersmeeting und dann Abendessen. Auf dem Weg dahin ist auch ein Bankautomat. Werde mal versuchen, ein paar Laokip zu bekommen. Kurs liegt so bei 1€ zu 11.000LAK. Die Visa-Pin habe ich mittlerweile ja.
…
Bankautomat hat nicht funktioniert. Dafür war das Essen wieder super und reichhaltig. Endlich noch mal Nudeln, die sogar aufgefüllt wurden.
Douglas habe ich auch noch mal nach seinen Jahres-Km gefragt. Habe ihn tatsächlich mißverstanden. Aber er bringt’s trotzdem auf 16.000km pro Jahr.
Hallo Marco,
ungewöhnlich ist es sicher für einen echten Siegerländer, wenn nicht mal
ab und zu Regen kommt. Nur schönes, warmes und schwüles Wetter
ist auf die Dauer für uns doch ungewohnt.
Trotzdem, es läßt sich bei schönem Wetter einfach besser fahren und die
Welt sieht freundlicher aus.
Bis dahin,
Gruß Richard
Hallo Marco,
wenigstens wissen wir, das alles gut gelaufen ist und Ihr gut angekommen seid.
Vielleicht klappt es ja morgen wieder und wir können dann mal wieder skypen-
Lb.Grüße
Mama 🙂