20131025 Lost in the Ocean

Ein Lied von Motörhead, das mir heute in den Sinn gekommen ist.

Vor zwei Abenden hat uns das vietnamesischen Team die Möglichkeit angeboten, heute an einer geführten Bootstour teilzunehmen. Hat zwar etwas gekostet, aber dafür muß man sich um nichts kümmern und 28 andere Radler waren der gleichen Meinung. Zu Ha Long Bay ist zu sagen, daß es sich um ein UNESCO Weltkulturerbe handelt und zu einem der schönsten Plätze in Vietnam gehört.
Vor ein paar Tagen hatte ich mal ein paar Recherchen gemacht und habe dabei auch einige negative Kritiken darüber gelesen, in denen es hauptsächlich um den Müll im Wasser und die Massen an Touristen ging. Mit gedämpften Erwartungen bin ich also mal mit den anderen zur Ablegestelle und auf’s Boot.

Das erste Positive was mir aufgefallen bzw. nicht aufgefallen ist, ist der Müll. Hier und da trieb mal etwas Müll herum, aber nicht in den Massen, daß ich sagen würde, das es schlimm war.
Das Wetter war auch Prima. Gestern noch etwas bewölkt, aber heute Sonne satt und ein laues Lüftchen. Und so ging es erstmal ne Stunde mit dem Schiff auf’s Wasserentlang der vielen aus dem Wasser ragenden Felsen, für die dieser Ort so bekannt ist.An Deck war gute Stimmung und teilweise lustige Kopfbedeckung angesagt, wie hier bei Michel.Das wir nicht die einzigen Touris sind war klar. Aber auch das hat sich für mein Empfinden ganz gut verteilt. Hier und da ist mal ein Schiff entgegen gekommen, aber insgesamt war es nicht überfüllt.Zeit zum Posieren war auch, hier Dan

und immer wieder neue Felsen, die direkt aus dem Wasser ragten. Von diesen Felsen und Inseln gibt es ca. 3000 Stück hier.Ein kleines schwimmendes Fischerdorf gab’s auch zu bestaunenund noch weitere skurile, fantasieanregende Felsen.Und bei diesem kleinen schwimmenden Supermarkt konnte man allerlei Obst erwerbenZiel unserer kleinen Bootsfahrt war eine etwas größere Inselin der sich eine der schönsten und größten Höhle hier in der Gegend befindet. Die Höhle selbst ist durch Wind und Wetter entstanden.Darf natürlich nicht fehlen: SouvenierständeNach der Höhle ging’s über die Planke zurück auf’s Schiffund für einige, ich glaube 10 oder 12, von uns zu einem einstündigem Kajakausflug. Mit dabei: Dave und ich. Alle anderen hatten in der zwischenzeit die Gelegenheit an einem Strand schwimmen zu gehen. Naja, wir haben das zweite Kajak bekommen und sind mal munter drauf losgepaddelt.Haben unterwegs Linley und Matthew getroffensind um den einen oder anderen Felsen herumgepaddelt, haben ein paar Kormorane gesehen,und Bilder von uns gemacht (Farben stehen mir einfach nicht).Nach ungefährt einer Stunde sind wir dann zurück zu dem Punkt, wo wir gestartet haben. Allerdings waren wir, bis auf drei Kinder, die einzigen dort. Kein Schiff, keiner der Kajakverleiher, kein andere Kajak mit Radfahrern drin und ’ner Menge Verwirrung. Gut, unsere Verwirrung begann schon etwas früher, weil wir niemanden sonst außer uns im Kajak gesehen haben, aber wir hatten ja eine Stunde (oder waren anderthalb?) Zeit und vielleicht waren wir zu früh. Naja, dumm rumsitzen bringt auch nix. Die anderen wollten schwimmen und auf einen dieser Felsen wollten wir auch noch hochkraxeln. Nicht weit von uns entfernt konnten wir diese Insel sehen. Strand und oben eine Pagode. Könnte ja passen.Gegen den Wind ging es etwas mühsam dort hin, immer auf der Suche nach anderen Kajaks oder unserem Boot, der „Victory 08“. Kurz vor der Insel kann ich ein Bootshorn und Rufe hören. Ein Blick nach hintern verrät, daß das unser Schiff ist, auf dem einige Personen uns zuwinken, Ein paar Minuten später konnten wir dann über eine kleine Leiter an Bord gehen und unser Kajak verlassen.Mit an Bord war auch Per, der Schwede, der mit seiner Frau Jacqueline ebenfalls mit dem Kajak unterwegs war, vor uns als erstes losgepaddelt sind und irgendwo anders eingesammelt wurden. Die beiden hatten auch noch eine Lost-Story auf Lager:
sie hat irgendwie den Ausgang oder den Weg zurück zum Boot verpaßt und fehlte dann auf einmal. Irgendwie hat sie’s aber hinbekommen, ein kleines Motorboot zu finden, das sie zu unserem Boot gefahren hat.
Nach einigen erzählen und hin und her hat sich herausgestellt, das wohl in einem der Kajaks ein Guide mit dabei war und dieser zielstrebig mit den anderen Kajakfahrern im Schlepptau zum Badestrand der anderen gepaddelt ist. So richtig mitbekommen hat das aber keiner.Davids größte Sorge unterwegs war, daß wir unser Essen auf Deck verpassen würden. Aber alles kein Problem. Nachdem wir die Strandleute eingesammelt hatten, gab’s ein ganz ordentliches Essen mit viel Meeresgetier, ein paar Pommes, Reis, Frühlingsrollen, Gemüse und Bananen als Nachtisch.Während dem Essen ging’s gemächlich zurück Richtung Hafen und nach knapp 7h war der schöne Ausflug leider vorbei. So wie ich mitbekommen habe, konnten die Strandleute auf der Insel nach oben kraxeln und einen schönen Überblick über das Meer und die Inseln genießen. Das habe ich leider verpaßt, aber wir hatten ’ne Menge Spaß und ’ne Geschichte ist auch dabei ‚rumgekommen.

Mein Fazit: Ha Long Bay ist eine Reise wert. Man kann auch mehrtägige Bootstouren machen und dabei bestimmt noch eine Menge mehr entdecken.

Eine weitere Nachricht, die uns die letzten Tage erreicht hat ist, daß vor ein paar Wochen in Laos und Kambodscha die heftigsten Regenfälle seit 50 Jahren gewesen sind und möglicherweise nicht alle Straßen befahrbar sind. Mal schauen, was uns da so erwartet. Ich bin aber sicher, daß TdA einen Weg finden wird. Es bleibt spannend.

Pei-Chen, die Freundin von Rudolf, hat uns zwischenzeitlich verlassen. Sie schleppt seit Wochen eine Erkältung mit sich rum und ist zu ihren Elten nach Taiwan geflogen und wird später wieder zu uns stoßen.

Morgen geht’s 156km nach Hanoi. Ich stelle mich mal auf viel Sonne und viel Verkehr ein. Wird ein langer harter Tag. Dann ist wieder Ruhetag. Evtl. hört/lest ihr erst am 27. von mir wieder. Aber was hilft das planen und spekulieren schon. Es wird eh anders kommen.