20131015 Brückentag in China

Ein langer Tag liegt hinter mir bzw. uns.
Am Morgen ging es zunächst mit dem Bus durch Macau
IMGP1533_600xx337

IMGP1536_600xx337zum Grenzübergang von Macau und China.
IMGP1541_600xx337Leider öffnete die Grenze erst um 9 Uhr, so daß wir erst gegen 10 auf den Rädern saßen.

Vom Weg gibt es wenig Neues zu berichten. 2-3 spurige Schnellstraßen, mal mehr, mal weniger Verkehr. Hupen war ganz ok. Vielleicht lag es an diesem Verkehrszeichen, ist aber eher unwahrscheinlich.
IMGP1550_600xx337Highlight des Tages waren die ca. 10km, die wir auf einem Damm entlang eines Flusses gefahren sind. Kein Verkehr, nahezu absolute Ruhe, fast schon meditatives fahren.
IMGP1556_600x337Zum Titel das Tages: Auf dem Weg lagen heute einige bemerkenswerte Brücken. Hier die Brücke von „Nord-Macau“ nach „Süd-Macau“,
IMGP1534_600xx337hier sind wir auf der Brücke von Süd-Macau nach Festlandchina. Gruß an dieser Stelle an alle Golfer.
IMGP1539_600xx337Später ging es mit dem Rad über eine 3km lange Brücke
IMGP1546_600xx337

und über so eine Brücke fährt man auch nicht alle Tage. Auf dem Weg lagen noch unzählige weiter Brücken, aber das waren so die Highlights.
IMGP1562_600xx337Was gibt es sonst noch zu sagen:
Den Schlaf dieses Kindes hätte ich gerne. Den Vater allerdings nicht. Mitten im Verkehr, und hier war Verkehr, mit dem Kind in dem einen Arm und mit dem anderen Arm das Rad lenken.
IMGP1551_600xx337Häufig sitzen die Chinesen einfach am Straßenrand und machen einfach mal nix. Ich muß allerdings sagen, daß es heute wieder knackig warm war. Kaum eine Wolke, dazu der späte Start und bestimmt 30°+. Wenigstens war es immer flach und meistens hatten wir Rückenwind.
IMGP1571_600xx337Den gesamten Tag habe ich mit Michael, der erfreulicher Weise nach China wieder einreisen durfte, und Kendy, die aus dem Lazarett zurückgekommen ist, verbracht. Ebenfalls wieder im Sattel ist Ken, den wir heute 2-3 Mal unterwegs getroffen haben. Soweit ich weiß, hat Michael seine Story auch mittlerweile in seinem Blog veröffentlich. Ist bestimmt lesenswert.

Ab Mittags hat sich dann noch Nelson dazugesellt. Nelson ist einer von 11(?) neuen Teilnehmern, die ab Hong Kong gestartet sind.
IMGP1579_600xx337Ebenfalls dabei war Lani, die sich heute mit ihrem Science-Fiction-Outfit gegen den Staub zu schützen versuchte.
IMGP1583_600xx337Am Mittag erreichte mich dann noch eine Geschichte, die die meisten der Mitradelnden zum Schmunzeln gebracht hat:
Ein paar von uns hatten sich ja vor der Einreise nach Hong Kong von der Gruppe getrennt und ein besseres Hotel bezogen. Gestern Abend war zumindest Gerald von ihnen beim Riders Meeting, um den heutigen morgen wegen Grenzüberschreitung und den Fahrrädern abzuklären. Dummerweise ist die Gruppe heute morgen zum falschen Grenzübergang gefahren. Keine Busse, keine Fahrräder, kein TdA. Naja, nachdem das festgestellt wurde, sind sie der Einfachheit halber mit dem Taxi zum Hotel gefahren.

Ebenfalls lustig ist die Fahrt von Dave, oder wie er sich selbst nennt Super-Dave, bis zum Lunch-Stop. Irgendwo hat er eine Abfahrt verpasst und ist über eine falsche Brücke gefahren. Aber wie es der Zufall so will, hat ihn der heutige Etappenplan und eine Fährüberfahrt zurück zur eigentlichen Route gebracht, wo ihm dann andere Fahrer entgegen gekommen sind. Manchmal muß man einfach auch Glück haben.

Nach dem Lunch-Stop haben wir uns noch zwei Coke-Stops gegönnt. Typischerweise an einem Laden wie diesem, in dem es kalte Getränke, Zigaretten und Süßigkeiten gibt. Eine Null-Fünfer Cola kostet hier meistens so 3 Juan, das sind ca. 40Cent.
IMGP1588_600xx337Die chinesischen Radfahrer nutzen die Ladefläche ihrer Dreiräder meistens ordentlich aus. Hier noch unbeladen
IMGP1587_600xx337und hier vollbeladen. Der Sinn und Zweck der Ladung und des Transports erschließt sich mir aber nicht. Vielleicht geht’s ja zur Müllentsorgung. Wer weiß.
IMGP1589_600xx337Ich schätze mal, daß die durchschnittliche Personenzahl auf den Mopeds so in etwa bei zwei liegt und damit, glaube ich, höher ist, als die Personenzahl bei uns in Deutschland bei Autos. Hier mal exemplarisch drei Jungs. Ich habe aber auch schon Mopeds mit Mama, Papa, Oma und Kleinkind auf einem Gefährt gesehen. Drei Generationen also.
IMGP1591_600xx337So kurz nach Fünf am späten Nachmittag sind wir dann im Hotel angekommen. So spät wie noch nie. Aber der Tag war eigentlich ganz gut. Endlich wieder am Rad, es rollte ganz gut, nette Menschen um einen herum und nicht zu vergessen die gute Musik (Gruß an alle Head Banger), die es mir zumindest heute ermöglicht hat, den Verkehr auszublenden. An dieser Etappe hatte ich im Vorfeld schon keine hohen Erwartungen und wurde so wenigstens nicht enttäuscht.

Da wir uns in Küstennähe befinden, gab’s heute einiges an Meeresgetier auf dem Speisetisch. Neben diesen Krabben gab es noch Garnelen und Kalmar oder Tintenfisch. Irgendwie sowas.
IMGP1596_600xx337Internet gab’s heute (bzw. gestern) leider keins, deswegen einen Tag verspätet.
Mal schauen, ob’s mit dem Schlafen heute besser klappt. Habe mir von Kendy Schlaftabletten geben lassen, von denen ich eine Viertel nehmen werde. So wie es aussieht werde ich die aber auch benötigen. Das Bett ist sauhart, das Hotel liegt an einer Hauptstraße, wo noch fröhlich rumgehupt wird und man das Gefühl hat, das Bett steht am Gehweg und nebenan schlagen ein paar Chinesen Krawall, aber vielleicht unterhalten sie sich auch einfach nur. Wer weiß.

In diesem Sinne. Gute Nacht (gehabt zu haben)

Nachtrag für die Statistikfreaks:
die ersten 2000km und 10.000hm sind abgeradelt.

@Sabine bzgl. der Leistung:
es sind zwar an den Fahrtagen bisher im Schnitt 112km, aber wir haben kein Gepäck und es ist insgesamt ziemlich flach. Im Vergleich zu meiner Nordkap-Tour ist das eigentlich eine Kaffee-Fahrt bisher gewesen, gerade was das Gepäck und die Steigungen angeht. Trotzdem bin ich Abends einigermaßen kaputt. Evtl. liegt es an der Hitze oder dem (gefühlt) wenigen Schlaf, dem frühen Aufstehen oder dem Essen. Das muß ich noch ‚rausfinden.

@Oli bzgl. Kette rechts und Rohloff:
In den ersten Tagen wurde ich nicht selten angesprochen mit „Is this a Rohloff?“. Irgendwie hat’s die Firma gesschafft, sich einen super guten Ruf zu erarbeiten. Ich hätte vermutet, daß auf so einer Tour mehr Räder mit Rohloff unterwegs sind, aber ich bin, glaube ich, nur einer von insgesamt dreien.

@Ringer bzgl. Hong Kong:
Klar ist das auch für mich alles beeindruckend und man könnte bestimmt mehrere Tage in Hong Kong verbringen, ohne das einem langweilig wird. Und wer auf’s Shoppen steht, der ist hier auf jeden Fall richtig. Ist nur ein bisschen weit weg von uns.
Bzgl. derAusfälle: bisher „nur“ zwei. Svend in der ersten Woche mit einem gebrochenem Arm und Janice mit eine Wunde in der Wade, angeblich kommt sie aber wieder zurück, um die Tour fortzuführen. Dann wäre da noch Ray (der mit dem Überschlag), der aber sowieso nur bis Hong Kong mitgefahren wäre.

20131015

Dieser Beitrag wurde unter 2013 Bamboo Road veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar