20200724 Südlichster Punkt Deutschlands

Es ist vollbracht! Und es war ein hartes Stück Arbeit. Pünktlich um 0800 mit einiger Nervosität los, 09xx Oberstdorf, ca. um 11 an der letzten bewirtschafteten Hütte. Der Hüttenwirt sagte was von einem einfachen Weg zum Grenzstein 147. Bis dahin alles asphaltiert und bis auf einen Abschnitt mit 15% relativ einfach. Danach noch 2-3km gut befahrbar. Aber dann fing es an. Die Nacht hatte es geregnet, was zu nassen Steinen und für viel Matsch gesorgt hat. Für die letzten 2km habe ich gute 1,5h benötigt. Fahren ging gar nicht mehr, meistens schieben, häufig auch tragen. Auf schmalen Wegen habe ich das Rad senkrecht auf dem Hinterrad vor mir hergeschoben. 2 Murmeltiere waren da deutlich eleganter unterwegs. Ein ziemlich schweißtreibendes Unterfangen. Bei den letzten 150m ging es nur noch auf allen dreien. Auf dem verbleibenden Arm war das Rad geschultert. Auf den ersten Blick war auch nicht wirklich der „Weg“ erkennbar. Nur hier und da ein roter Punkt. Aber dann war es doch geschafft. Grenzstein 147. Südlichsten Punkt Deutschlands erreicht. 1881m NN. Wetter war mit 13-15 Grad und leichter Bewölkung eigentlich perfekt. Bloß kein Regen oder Gewitter im Gebirge. Der Abstieg war dann auch noch mal eine Herausforderung. Bei einer von vielen Verschnaufpausen haben sogar die Beine gezittert. Aber bis auf 2-3 mal leichtem ausrutschen ist alles gut gegangen.

Die asphaltierte Abfahrt dann recht geschmeidig. Gut, daß ich Jacke und Überziehschuhe eingepackt hatte. Unten im Tal hatte es geregnet, so das die Wege noch nass waren. Fahrrad sah ohnehin schon aus wie Sau, wurde dadurch aber auch nicht besser. Am Ortsrand von Immenstadt zufällig an einer SB Waschanlage vorbei gekommen und da das Rad abgespritzt. Im Hotel dann ein ordentliches Abendessen gegönnt.

Jetzt nur grad schnell nach Hause fahren. Nur noch 600km. Mal schauen, ob ich mich dazu noch aufraffen kann. Der Wind wird bestimmt eine entscheidende Rolle spielen.

Gesamtstrecke: 79.9 km
Gesamtanstieg: 1321 m
Gesamtabstieg: -1335 m
Gesamtzeit: 07:51:26
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20200723 Schotter, Schotter und noch mehr Schotter

Die erste Nacht ohne Überdachung war auch in Ordnung. Nachts mal blasenbedingt kurz wach gewesen und direkt in den Sternenhimmel geschaut. Sollte man öfters mal machen. Nur der leicht feuchte Schlafsack am morgen ist unpraktisch.

Habe dann erst mal versucht, meine ursprünglich geplante Strecke zu erreichen. Dabei versucht, Radwege zu nutzen.

Und dann fiel mir ziemlich schnell ein, das Radwege in Bayern Mist sind. Der Arsch, der entschieden hat, das Radwege geschottert werden sollen, den sollte man über alle Radwege Bayerns schleifen. Ein Unsinn sondergleichen. In jeder Kurve muss man aufpassen, dass man nicht wegrutscht. Meistens sind nur zwei ca. 20 cm breite Spuren einigermaßen frei, so daß man immer konzentriert bleiben muss.

So ging es km um km. Bin irgendwann auf Straßen ausgewichen. Da war dann der Verkehr so ne Sache. Einige Lkw Fahrer denken auch, die 2m Abstand gelten von Person zu Person. Also wieder auf die Radwege. Ich schätze mal, dass ich ca. 50km auf Schotter heute unterwegs war.

Vom Wetter hatte ich zunächst Glück. Eine Gewitterzelle konnte ich so grade hinter mir lassen. Dafür kam dann Wind auf.

Den ganzen Tag ging es Fluss aufwärts. Nachmittags lag dann der Allgäu vor mir. An sich sehr schön. Keine nennenswerten Steigungen, aber Gegenwind und eine gewisse Erschöpfung. Es ging einfach nicht voran.

Ziemlich platt bin ich dann in Immenstadt im Hotel Hirsch angekommen. Das Hotel hatte Michaela mir gestern rausgesucht und 2 Nächte gebucht. Ist übrigens nicht ganz so günstig hier unten. Aber was soll’s. Im Hinblick auf den morgigen Tag zum südlichsten Punkt Deutschlands scheint mir das sinnvoll zu sein. So kann ich das Gepäck im Zimmer lassen.

Gesamtstrecke: 173.8 km
Gesamtanstieg: 1005 m
Gesamtabstieg: -651 m
Gesamtzeit: 10:48:07
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20200722 Tag ohne Titel

Habe heute morgen mal etwas länger geschlafen. Die Nacht war gut. Von den drei Einheimischen habe ich nicht mehr so viel mitbekommen.

Kurz nach Aufbruch hat mich ein amerikanischer Bauarbeiter angesprochen. Woher und wohin. Er selbst hat auch schon die eine oder andere Tour gemacht. Kurzes aber nettes Gespräch.

Ansonsten war der Tag durch seinen strahlend blauen Himmel erwähnenswert, was zu einer gewissen Hitze gesorgt hat. Dadurch wurde es zu einem echt zähen Tag.

Durch den späten Aufbruch fehlten gegen Abend auch irgendwie die km. Als Ziel habe ich mir dann Donauwörth gesetzt. Da gibt es den Kanu-Camping, wo ich vorher schon zwei mal war. Nach einem kurzen Telefonat war die Sache geritzt.

Gesamtstrecke: 181.83 km
Gesamtanstieg: 1244 m
Gesamtabstieg: -1213 m
Gesamtzeit: 11:32:57
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20200721 alle Akkus wieder aufgeladen

Der kurze Tag und mal viel schlafen haben offensichtlich gut getan. Das ursprüngliche Ziel ist wieder fest im Visier.

In einem ständigen rauf und runter gings durch die Ausläufer des Erzgebirges und durch die Fränkische Schweiz. Insgesamt kamen dann irgendwie über 2200hm zusammen.

Unterwegs ein paar km mit einem radeln derer aus Berlin gequatscht. Eigentlich wollte er ja nicht, aber als er mal angefangen hat, hörte er irgendwie auch nicht mehr auf. Er ist auf dem weg nach Venedig.

Abends einen fast verlassenen Jugend Campingplatz gefunden. Drei Einheimische haben sich dort noch einen schönen Abend mit einem Fässchen Bier gemacht. Habe mich mit Ihnen noch eine Zeit lang unterhalten, musste dann aber doch mal schlafen.

Gesamtstrecke: 188.06 km
Gesamtanstieg: 2415 m
Gesamtabstieg: -2341 m
Gesamtzeit: 13:24:04
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20200720 Akkus alle

Bin um kurz nach fünf wach geworden und hab relativ zügig den Friedhof verlassen. Soweit so unausgeschlafen.

Etappenziel war erst mal Chemnitz, um da dann zu entscheiden, wie es weiter gehen soll. Unterwegs mehrfach kurz falsch abgebogen, was dann auch kein flüssiges fahren war. Der Schweinehund war definitiv für Abbruch der Tour.

Habe morgens dann mit Markus telefoniert. Das hat gut getan. Er hat mich dann zum generellen weiter fahren motiviert.

Durch das ganze auf und ab schaffe ich es leider nicht mehr, mit dem Nabendynamo die Powerbanks aufzuladen. Ab mittags waren dann fast alle Akkus leer. Insbesondere blöd, wenn der garmin nicht mehr funktionieren würde.

Gegen zwei Uhr habe ich es dann doch noch bis Chemnitz so grade geschafft und habe mit der Pension Avenue eine schöne Unterkunft gefunden.

Nach zwei Stunden schlafen dann zum Mediamarkt, um noch weitere USB-Ladestecker zu kaufen. Einer reicht nicht, um alles in einer Nacht aufzuladen. Kurz vor der Kasse dann noch eine Powerbank mit Solarpanel entdeckt. Konnte ich mich direkt für begeistern. Die kommt ab morgen hinten auf die Arschrakete.

Abends noch lecker essen gewesen, Kette geölt und dann früh zu Bett gegangen.

Geplanter Kurs für morgen: süd-west Richtung Zwickau, Hof und Bayreuth. Bin gespannt, ob und wie es morgen weiter geht.

Gesamtstrecke: 67.88 km
Gesamtanstieg: 1145 m
Gesamtabstieg: -1076 m
Gesamtzeit: 07:18:10
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